Wie die FDP zur neuen Arbeiterpartei werden will
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Nah bei den Menschen: Generalsekretärin Linda Teuteberg und Parteichef Christian Lindner auf dem letztjährigen FDP-Bundesparteitag Bild: dpa
Die FDP hat viele ihrer Anhänger vergrault. Pünktlich zu ihrem alljährlichen Dreikönigstreffen zielen die Liberalen auf eine neue Klientel: enttäuschte SPD-Wähler. Kann das gut gehen?
Es kommt selten vor, dass deutsche Bühnen ihre Premieren auf einen Montag legen, aber im Stuttgarter Staatstheater wird es morgen geschehen: Eine Arbeiterpartei hält ihre Kundgebung in einem Opernhaus ab, ein Ereignis, das hierzulande durchaus Seltenheitswert besitzt. In Italien hat es so etwas schon vor dem Ersten Weltkrieg gegeben, aber deutsche Sozialdemokraten überzogen die südlichen Genossen für deren bourgeoises Gebaren damals mit beißender Kritik.

Korrespondent für Wirtschaftspolitik und stellvertretender Leiter Wirtschaft und „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.
Diesmal tragen die Teilnehmer indes nicht die Lehren von Karl Marx in ihrem historischen Gepäck, und sie führen auch nicht den „demokratischen Sozialismus“ im Programm. Vielmehr nennen sie sich die „Freien Demokraten“, abgekürzt FDP, neuerdings ohne Punkte hinter den Buchstaben, und sie treffen sich hier immer zum Dreikönigstag. Aber diesmal sind sie entschlossen, die Sozialdemokratie zu beerben, wenigstens in Teilen, und sich zu Interessenvertretern der arbeitenden Klassen aufzuschwingen.
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