Wie Chinas Kommunistische Partei das Volk verlor
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Abgeschirmt: Polizeipatrouille in Schanghais Nobeladresse Wulumuqi Road. Sie ist nach der Hauptstadt der Provinz Xinjiang benannt. Bild: AFP
In der chinesischen Wirtschaftsmetropole Schanghai hat die Kommunistische Partei schon lange an Unterstützung verloren. Wie sieht es an den Tagen danach am Ort der Proteste aus?
Die Wulumuqi Lu, die drei Kilometer lang durch Schanghai führt, ist eine der schönsten Straßen Chinas. Für die Staatsführung ist sie schwierig. In ihrem Norden arbeiten im Huashan-Krankenhaus die besten Ärzte des Landes. Zhang Wenhong etwa, einer der Anführer von Chinas frühem Kampf gegen die Pandemie. Wie viele Schanghaier hat der Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten allerdings ein loses Mundwerk. Mitte vergangenen Jahres geriet Zhang landesweit in die Kritik, weil er gesagt hatte, die Welt müsse lernen, mit dem Virus zu leben. Das war zwar wissenschaftlich richtig, widersprach aber der Null-Covid-Politik von Staatsführer Xi Jinping. Prompt wurden Plagiatsvorwürfe gegen den Schanghaier Doktor laut.
In ihrer Mitte ist die Wulumuqi Lu gesäumt von noblen Apartmentblocks voller Expats, die für viel Geld mieten, und reicher Chinesen, die den Wohnraum ihr Eigen nennen. Als Schanghai im Frühjahr zwei Monate im Lockdown war, durchbrach die internationale Gemeinschaft des Nachts das verschlossene Tor und lieferte sich auf der Wulumuqi Lu für Stunden ein Stelldichein mit einer Heerschar Polizisten.
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