Die verdrängten Asylbewerber von Paris
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Vor den Hochhäusern in Bobigny zelten einige der afghanischen Geflüchteten. Bild: Michael von Aulock
Zuwanderer ohne festen Wohnsitz finden in Paris seit Längerem kaum noch Platz. Doch Asrar Rahimi und seine Nachbarn wandern mit ihren Zelten durch den Banlieue-Gürtel. Damit sind sie leider kein Einzelfall.
Asrar Rahimi hat heute nicht viel vor. Es ist kurz vor zehn Uhr, als er aus seinem Zelt steigt, die Sonne steht längst hoch am Himmel. Der Parkgärtner mit dem lärmenden Freischneider habe ihn nicht so sehr gestört, sagt er, auch nicht die Metro, die seit dem frühen Morgen alle paar Minuten vorbeirattert. „Ich habe gut geschlafen“, erzählt Rahimi, grinst und faltet sein Zelt, das er anschließend am Zaun zwischen Schiene und Wiese versteckt.
Seit ein paar Wochen verbringt der sechsundzwanzig Jahre alte Afghane seine Nächte im Parc de la Bergère in Bobigny. In der Kommune in der nordöstlichen Pariser Banlieue und im Schatten dichter Kiefern steht sein Zelt weithin unbemerkt von den Blicken der Städter. Eine Polizeistreife, die im Auto die befestigten Parkstraßen durchquert, bleibt auf Distanz. Nur eine Handvoll Jogger und ein Trupp Müllmänner passieren an diesem Mittwochvormittag die Wiese, auf der die Nacht zuvor insgesamt rund fünfzig afghanische Männer campiert haben.
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