Angst in New Yorks Chinatown Bild: AFP
Erst die Pandemie, jetzt die Gewalt: Antiasiatische Attacken erschüttern Amerika. Chinatown in New York ist wie gelähmt. Der Hass gegen die Minderheit hat Tradition.
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An den Tag, als ihr Vater sie bedrängte, sich Pfefferspray zu besorgen, denkt Vera Sung im Moment oft zurück. „Es wird übel werden, du musst dich schützen“, sagte er. Es war noch in den Anfangsmonaten der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr. Es gab zwar schon Anfeindungen gegen Menschen mit asiatischen Wurzeln in New York, Restaurants und Geschäfte in Chinatown wurden gemieden, aber Sung dachte nicht, dass sie um ihre Sicherheit fürchten müsste.
Doch ihr Vater, mit Diskriminierung von Asiaten in Amerika vertraut, seit er einst aus China einwanderte und dann oft als „Chinaman“ beschimpft wurde, war alarmiert. Heute, inmitten einer Welle der Gewalt gegen Asiaten in New York und anderswo in Amerika, geht Sung tatsächlich nicht mehr ohne Pfefferspray aus dem Haus. In ihrer Familie wird bitter gescherzt, das sei jetzt für den persönlichen Schutz wichtiger als eine Maske.
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