Der französische Autor und Ökonom Thomas Piketty Bild: EPA
Amerikas Ungleichheit ist deutlich weniger dramatisch, als der weltbekannte Ökonom Thomas Piketty wahrhaben will. Ihm wird Faulheit und eine motivgesteuerte Datenauswahl vorgeworfen.
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Vor knapp zehn Jahren veröffentlichte der französische Ökonom Thomas Piketty ein Buch, das groß im Umfang (695 Seiten), größer im Absatz (viele Millionen verkaufte Exemplare) und am größten in seiner Wirkung war. „Capital in the Twenty-First Century“ liefert die Begründung für die Besteuerung von besonders hohen Einkommen und Vermögen. Nicht zuletzt der amerikanische Präsident Joe Biden versucht bis heute eine Sondersteuer für Reiche durchzusetzen, um die Ungleichheit zu mildern.
Versuche, Piketty zu widerlegen, hat es viele gegeben. Sie konnten der Rezeption der Werks wenig anhaben. Jüngere Arbeiten könnten das ändern. Eine neue Untersuchung der Ökonomen Vincent Geloso und Phillip Magness belegt nun, dass Piketty und sein Ko-Autor Emmanuel Saez substanzielle Fehler in der Auswertung und Bearbeitung der Einkommens- und Steuerstatistik gemacht haben, die alle in eine Richtung wiesen. Sie führten zur Überschätzung der Ungleichheit.
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