Wer sind eigentlich die Unimpfbaren?
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Leere Stühle in Impfzentren: 31 Millionen Deutsche haben noch keinen Impfschutz. Bild: Finn Winkler
Das Impftempo in Deutschland hat rasant abgenommen. Doch nur die Hälfte der 31 Millionen Deutschen ohne Covid-Schutz kann oder soll kein Vakzin erhalten. Beim Rest spricht nichts dagegen.
Janine Zöllkau hat eigentlich einen der schönsten Berufe der Welt: Als Ärztin am Universitätsklinikum Jena hilft sie dabei, Kinder auf die Welt zu bringen. Doch Covid-19 überschattet derzeit auch die Geburtsmedizin. „Es ist erschreckend, wenn man Schwangere mit einer Corona-Pneumonie erlebt, ohne zu wissen, ob sie und das ungeborene Kind das überstehen“, sagt Zöllkau. „Oder eine Wöchnerin, deren Leben an der ECMO hängt, der künstlichen Lunge.“ Für die junge Medizinerin ist klar: „Wenn es irgendwie geht, sollten sich Schwangere impfen lassen, zu ihrem eigenen Wohl und dem ihres Kindes.“ Auch die Fachgesellschaften rieten dazu, sagt Zöllkau, die für die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe über Corona forscht.
Frauen, die Nachwuchs erwarten, werden in der Diskussion um die Impfungen derzeit häufig genannt. Nach landläufiger Meinung bilden sie eine jener Gruppen, die nicht geimpft werden können. Damit waren sie am Dienstag auch ein Thema auf der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Die Beschlussvorlage drängt alle Impffähigen dazu, sich Spritzen gegen Covid-19 geben zu lassen: um sich selbst und jene zu schützen, für die Impfungen nicht möglich oder nicht empfohlen sind. Nur für diese gefährdeten Gruppen sollen die Bürgertests von Oktober an kostenfrei bleiben.
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