Lange musste mein Geschlecht den Spott über die „alten, weißen Männer“ aushalten, die in der Hierarchie der Unsympathen einen Spitzenplatz einnehmen. Jetzt dreht sich der Wind: Zwei Journalistinnen haben gerade ein Buch über „alte, weise Männer“ auf den Markt gebracht, das sie großzügig als „Schlichtungsversuch“ anbieten. „We love alte weise Männer“, umschmeicheln die Autorinnen uns Männer, was die Kollegin Lucia Schmidt vergangene Woche in der F.A.S. als vergiftete Liebeserklärung diagnostizierte: Männer würden reduziert auf die Rolle eines Produkts in der Werbung, gerade so, „als seien sie eine Nuss-Nougat-Creme“.
Vielen Dank, kann ich da nur sagen. Was ist schlimmer, Spott oder Mitleid? Eindeutig Mitleid, finde ich, was wahrscheinlich auch wieder typisch männlich ist. Helden gieren nach Bewunderung, nicht nach Empathie. Man kann es uns schwer recht machen.
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