Ansichten aus diversen Ämtern. Bild: 55174400 © Lene Münch / Kollektiv 25/ Agentur Focus
Spätestens in der Pandemie hat Deutschland gemerkt: Die Verwaltung ist nicht so schlagkräftig wie gedacht, oft steht sich der Staat selbst im Weg. Höchste Zeit, dass sich was tut.
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Es war nicht so schwer zu erahnen, dass dieses Thema wichtig würde: dass die Deutschen nachweisen wollen, dass sie geimpft sind. Seit Jahresbeginn ist über Erleichterungen für Geimpfte diskutiert worden, Anfang Mai kam der Beschluss. Trotzdem dauerte es danach mehrere Wochen, bis Deutschland eine App hatte, in der sich der Impfstatus nachweisen lässt, zumindest theoretisch, wenn denn alles funktioniert. Alle, die vorher geimpft wurden – mehr als 20 Millionen Deutsche – müssen jetzt teuer und fälschungsanfällig nachgetragen werden. Für Genesene gibt es bis heute keine fertige Lösung.
Es ist nicht das erste Mal, dass die deutsche Staatsverwaltung in dieser Pandemie einen schlechten Eindruck macht. Während Pharmaunternehmen in Rekordzeit einen Impfstoff entwickelten, verstolperte der Staat die Bestellung. Das Unternehmen übrigens, in das die Bundesregierung am meisten Geld investiert hat, ist in der Entwicklung am weitesten hinterher. Keine Frage: Dass der Staat so flexibel ist wie der private Markt, hatte niemand erwartet. Besser vorbereitet hätte der Staat sein sollen. Doch zu Beginn der Pandemie waren auch die Maskenlager leer, um die Notfallpläne hatte sich niemand gekümmert.
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