Davos : Die Gästeliste
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Der amerikanische Regierungshubschrauber mit Donald Trump an Bord bei seiner Landung vor zwei Jahren in Davos. Auch in diesem Jahr wird Trump erwartet. Bild: dpa
Die große Bühne in Davos nutzen Prominente gern, um sich im besten Licht zu zeigen. Trump, Greta und wer sonst alles kommt.
In den vergangenen beiden Jahren haben zwei Personen den jeweiligen Treffen ihren Stempel aufgedrückt: 2018 sorgte der amerikanische Präsident Donald Trump für einen gewaltigen Rummel und dafür, dass zum Abschluss am Freitag der große Saal des Konferenzzentrums noch voll besetzt war und im Gegensatz zu anderen Jahren kaum jemand vorzeitig abgereist war. Im vergangenen Jahr wiederum begann die bis dahin noch weitgehend unbekannte schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg mit ihrem trotzigen Protest ihre globale Mobilisierungskampagne und sorgte im Verlauf des Jahres dafür, dass der Klimawandel auf der Agenda der Mächtigen nach ganz oben rutschte.
In diesem Jahr nun nehmen beide und schon an diesem Dienstag betritt das ungleiche Duo die große Bühne – wenn auch auf getrennten Veranstaltungen. Während die Welt mit Spannung Trumps Botschaften im Kongresszentrum am Vormittag lauschen wird, nimmt der Teenager aus Schweden an mehreren Diskussionsrunden teil.
Am Abend nimmt sie zudem an einem Abendessen mit jungen Persönlichkeiten aus aller Welt teil, die mit dem ehemaligen amerikanischen Vizepräsidenten Al Gore und der Verhaltensforscherin Jane Goodall diskutierten. Ein Treffen mit Trump ist zwar nicht geplant – aber in den engen Gängen des Kongresszentrums läuft man sich ja schnell mal über den Weg.
Neben dem Gast aus Washington haben sich weitere hochkarätige Gäste aus der Politik angesagt. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, die von einigen Kabinettsmitgliedern begleitet wird, ist mittlerweile schon eine geübte Davos-Besucherin. Ihren ersten Auftritt in der neuen Funktion als Chefin der Europäischen Kommission wird dagegen Ursula von der Leyen haben, die im vergangen Jahr noch als deutsche Verteidigungsministerin in Graubünden einschwebte. In Davos hat von der Leyen die ideale Bühne, um führen ihren Green Deal und dessen Finanzierung zu werben. Ebenfalls Premiere feiert Christine Lagarde in der Rolle als Präsidentin der Europäischen Zentralbank.
Insgesamt werden unter den rund 3000 Teilnehmern 53 Staats- und Regierungschefs sein. Darunter Sebastian Kurz aus Österreich oder Pakistans Premier Imran Khan. Fehlen werden wie im Vorjahr aus innenpolitischen Gründen die Spitzen aus Frankreich und Großbritannien. Während der französische Präsident Emmanuel Macron zuhause weiter gegen Streiks und für seine Rentenreform kämpfen muss, will Briten-Premier Boris Johnson wenige Tage vor dem Brexit-Vollzug sein Volk ebenfalls nicht allein lassen. Dafür schickt er aber seinen Schatzkanzler Sajid Javid. Der heimliche Star von der Insel aber wird ein anderer sein, nämlich Ihre Hoheit, der Prince of Wales. Auch wenn derzeit andere Mitglieder des Königshauses die Schlagzeilen bestimmen, wir der Auftritt von Prinz Charles wird Interesse verfolgt werden.
Auch die Chinesen werden nicht durch den ersten Mann im Staat vertreten sein, schließlich überschneidet sich Davos mit dem chinesischen Neujahrsfest und dem Beginn des Jahres der Ratte. Die Delegation wird angeführt vom dritten Mann im Staat, dem Vizepremier Han Zheng.
Traditionell werden wieder viele der mächtigsten Manager aus aller Welt die Chance zum Treffen in Davos nutzen. Aus dem Silicon Valley kommen die Facebook-Chefin Sheryl Sandberg, der oberste Microsoft-Repräsentant Satya Nadella wird ebenso dabei sein wie der vor kurzem im Google-Konzern Alphabet an die absolute Spitze emporgestiegene Sundar Pichai. Und auch Tim Cook, der Herr der iPhones, wird den Puls der Welt in Davos fühlen.
Aus dem deutschen Dax werden ebenfalls viele Chefs dabei sein, unterm anderem Herbert Diess (Volkswagen), Joe Kaeser (Siemens), Werner Baumann (Bayer), Christian Sewing (Deutsche Bank), Frank Appel (Deutsche Post) und die neue Doppelspitze von SAP Jennifer Morgan und Christian Klein. In Adidas-Chef Kasper Rorsted wird allerdings ein bekennender Davos-Man fehlen. Dazu gibt es einen ganze Reihe weiterer geübter Forums-Teilnehmer. Für Vertreter der geplagten Automobilzulieferbranche wie Volkmar Denner von Bosch oder Wolf-Henning Scheider von ZF Friedrichshafen wird es besonders spannend zu erahnen, wohin sich die Weltkonjunktur und insbesondere der Automarkt 2020 entwickeln könnten.
Abgerundet wird das Portfolio durch Vertreter hoher internationaler Organisationen wie den Generalsekretär der Vereinten Nationen Antonio Guterres oder Roberto Azevedo, sein Pendant von der Welthandelsorganisation.