Kampf um die Satellitenstarts
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Hoch hinaus: Die „Suborbital Express 3“ startet im November 2022 von Nord-Schweden aus. Bild: AFP
Die Raumfahrt ist ein wachsender Markt. Mehrere Standorte in Europa bringen sich mit Startrampen in Stellung. Bekommt Deutschland künftig einen schwimmenden Weltraumbahnhof?
Es sei ein „großer Moment“ für Europas Raumfahrtindustrie, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor wenigen Tagen bei der Einweihung eines neuen Satellitenstartplatzes im nordschwedischen Kiruna. Erstmals könnten nun auch direkt vom EU-Festland aus Raketen in den Orbit geschossen werden, nachdem sie bislang quer über den Atlantik nach Kourou in Französisch-Guayana verschifft werden müssen. Kiruna sei Europas unabhängiges Tor zum Weltraum, so von der Leyen, um den wachsenden Bedarf an kleinen Satellitenstarts zu decken – für die Forschung, Navigation, schnelles Internet, Erhebung von Klimadaten oder das Militär.
Nicht nur in Brüssel hat man die wachsende Bedeutung der Raumfahrt erkannt – eine Domäne, die bis vor Kurzem noch nicht allzu weit oben auf der politischen Agenda stand und vor allem durch die Beförderung großer Satelliten durch große Trägerraketen wie der staatlich finanzierten europäischen Ariane geprägt war. Seit Tesla- und Space-X-Gründer Elon Musk mit seiner Falcon-9-Trägerrakete und seiner schon heute mehr als 3000 Satelliten im Orbit zählenden Internet-Konstellation Starlink den Markt aufmischt, schießen immer mehr politische Visionen zur Eroberung des Alls und Start-ups für den Bau kleiner Trägerraketen aus dem Boden. Etwa 17.000 Satelliten sollen laut einer Studie der Unternehmensberatung Euroconsult in der kommenden Dekade abheben, das wäre eine Vervierfachung im Vergleich zur vergangenen Dekade. Vor allem kleinen Trägerraketen, sogenannten Microlaunchern, wird ein enormes Wachstumspotential beschieden.
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