Konkurrenz oder Konsens?
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Ausgerechnet die Partei der Marktwirtschaft wollte den Wettbewerb um den Vorsitz ausschalten. Bild: AFP
Im Ringen um die Nachfolge von Angela Merkel setzt die CDU-Spitze auf eine einvernehmliche Lösung. Norbert Röttgen hingegen will Wettbewerb. Welches Auswahlverfahren verspricht mehr Erfolg?
Zugegeben, die CDU verhandelt im Ringen um ihren neuen Vorsitzenden ein paar Fragen, die nicht ganz unwichtig sind. Es geht ums Überleben einer der letzten noch halbwegs stabilen klassischen Volksparteien in Europa, um das Erbe Angela Merkels, um Deutschlands Rolle in der Welt, um den Kampf gegen den Rechtsextremismus in Zeiten des Terrors – und am Ende auch um die Demokratie in diesem Land, ein bisschen sogar um die Zukunft des Westens insgesamt.
Aber spätestens seit dieser Woche geht der Streit um ein Problem, das die CDU vor allen anderen Fragen lösen muss: Wie wird über die künftige Parteispitze eigentlich entschieden, wer darf dabei mitreden und nach welchem Verfahren? Es gehe nicht, dass der künftige Chef per „Hinterzimmerlösung ohne Wettbewerb“ bestimmt werde, sagte der Außenpolitiker Norbert Röttgen, der bislang einzige offizielle Kandidat, als er am Dienstag seine Bewerbung abgab. Es ist ein zentrales Element seiner Kampagne. Entsprechend fliegen ihm in ersten Umfragen die Sympathien des Publikums zu.
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