Renten-Debatte : CDU-Politiker Spahn plädiert für Anhebung des Rentenalters
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Jens Spahn, Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium. Bild: dpa
Die Lebenserwartung steigt, also muss auch das Renteneintrittsalter steigen, sagt CDU-Politiker Jens Spahn. Bei der Riester-Rente sieht er ebenfalls Änderungsbedarf.
Finanzstaatssekretär Jens Spahn hält langfristig eine Anhebung des Renteneintrittsalters über 67 Jahre hinaus für nötig, ebenso wie Reformen bei Riester- und Betriebsrenten. "Wir müssen das Renteneintrittsalter weiter anheben", sagte der CDU-Politiker der "Süddeutschen Zeitung" mit Blick auf die steigende Lebenserwartung der Menschen.
Er halte die Regelung für vernünftig, dass je nach Geburtsjahr pro Jahr einen Monat länger gearbeitet werden muss, bis 2031 die Altersgrenze von 67 Jahren erreicht ist. "Die sollte man auch für die Zeit nach 2030 beibehalten." Dabei sollten mindestens 40 Beitragsjahre zusammenkommen, um eine abschlagsfreie Rente zu erhalten.
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Die These, dass die staatlich geförderte Riester-Rente gescheitert sei, wies Spahn als falsch zurück. Allerdings könnten Reformen dieses Instrument wirksamer machen. So sollte überlegt werden, ob über die Zulagen nicht die Finanzämter entscheiden. Auch sollten die Zulagen automatisch gewährt werden und nicht auf Antrag.
Die Verwaltungskosten müssten gesenkt werden. Spahn hält es für falsch, dass die Riester-Rente nicht als verpflichtende Zusatzvorsorge eingeführt wurde. Darüber hinaus plädiert er für eine automatische betriebliche Altersabsicherung der Arbeitnehmer mit einer besonderen staatlichen Förderung von Geringverdienern.
Spahn plädiert dafür, Geld „klüger“ anzulegen
Generell regte Spahn mit Blick auf die Rücklagen der Riester-Rente, aber auch der Kranken-, Pflege- und gesetzlichen Rentenversicherung an, in den Anlagevorschriften gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase mehr in Richtung Rendite zu denken. "Womöglich müssen wir bei den Garantien Abstriche machen zugunsten von mehr Renditechancen", sagte er. Als Beispiel verwies er auf aktuelle Änderungen bei den Pensionen der Bundesbeamten, die künftig zu einem höheren Maße in Aktien angelegt werden sollen. "Wir sollten das Geld, das die nächsten zwölf Monate nicht gebraucht wird, klüger anlegen", sagte Spahn.