
Gegen ein „Recht auf Homeoffice“!
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Entgrenzung, Isolation und Depression: Negative Folgen des Heimarbeitsplatzes werden oft übersehen. Bild: dpa
Das Modethema droht zu einer Bremse des Fortschritts zu werden. Wenn die Politik daraus eine Pflicht macht, schadet sie Branchen, die durch weitere Digitalisierung nicht profitieren.
Das Coronavirus hat Millionen Arbeitnehmern und Arbeitgebern Crashkurse in digitaler Kommunikation und Arbeitsorganisation beschert. Für viele von ihnen hatten „Homeoffice“ und „mobiles Arbeiten“ zuvor eine ähnliche Anmutung wie „Flugtaxis“: Chiffren einer bisher nicht allzu lebensnahen Zukunftsdiskussion. Doch unter dem Regiment des Infektionsschutzes ist ungeplant ein Erfahrungsschatz entstanden. Fast alle, die es angeht, haben nun ein Bild davon, wie sich ihre Arbeitswelt ändern kann oder ändern lässt, wenn man die tradierte „Präsenzkultur“ radikal beiseiteschiebt.
In Teilen rührt diese Kultur ja auch von technischen Zwängen aus analoger Vorzeit her und wurde mancherorts nur aus Gewohnheit nicht hinterfragt. Der Lockdown förderte aber auch andere Erkenntnisse zutage, wie ein lebhafter Austausch unter Homeoffice-Probanden seither zeigt: Räumliche Nähe zu Kollegen und kurze Wege zum zwanglosen Gedankenaustausch bleiben ein Produktivitätsfaktor. Dass sich Abläufe technisch anders organisieren lassen, macht die Präsenzfrage nicht bedeutungslos.
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