
Macrons Dekade
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Macron am Sonntagabend vor dem Eifelturm Bild: EPA
Frankreichs Präsident muss seine Reformpolitik weiter fortführen. In Europa will Emmanuel Macron Zeichen setzen. Deutschland sollte ihn ernst nehmen – aber nicht auf Gegenentwürfe verzichten.
Zwischen Ende 2016 und Ende 2021 hat die französische Wirtschaftsleistung um 6,6 Prozent zugenommen, die deutsche um 3,5 Prozent. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Beschäftigten in Frankreich um 5 Prozent gestiegen; in Deutschland betrug die Zuwachsrate 2,9 Prozent. Als Emmanuel Macron vor fünf Jahren zum ersten Mal in den Elysée-Palast gewählt wurde, sagte der Chefökonom von Berenberg, Holger Schmieding, eine „goldene Dekade“ für Frankreich voraus, in der sich die französische Wirtschaft besser entwickeln werde als die deutsche. Mit seinem Wahlsieg am Sonntag hat Macron eine wichtige Voraussetzung geschaffen, um eine Reformpolitik fortzusetzen, die Frankreichs Leistungsfähigkeit weiter stärkt.
Hierfür reicht der Sieg in der Präsidentschaftswahl aber nicht. Macron braucht in den kommenden Parlamentswahlen auch eine Mehrheit in der Nationalversammlung, um eine Wirtschafts- und Finanzpolitik nach seinen Vorstellungen zu betreiben. Das erscheint gut möglich, aber keineswegs sicher: Sowohl die extreme Rechte als auch die extreme Linke werden sich bemühen, eine zweite Mehrheit für Macron zu verhindern.
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