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Von dieser Woche an : Gaslieferungen aus Frankreich können beginnen

Emmanuel Macron am 5. September in Paris Bild: Reuters

Von dieser Woche an kann französisches Gas über die Pipeline ins deutsche Netz gepumpt werden. Paris erfüllt so seinen Teil des „Solidaritätsabkommens“ mit Berlin.

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          Von dieser Woche an kann französisches Erdgas direkt über die Pipeline ins deutsche Netz gepumpt werden. Das klingt trivialer, als es ist, denn der Grenzpunkt bei Medelsheim im Saarland war einst nur für die Fließrichtung von Ost nach West konzipiert worden. Vor allem russisches Gas strömte hier in der Vergangenheit über Deutschland nach Frankreich. Um die Fließrichtung zu ändern, baute der französische Gasfernleitungsbetreiber GRTgaz den Grenzpunkt in den vergangenen Wochen um. Täglich bis zu 100 Gigawattstunden Gas soll Deutschland nun beziehen können.

          Niklas Záboji
          Wirtschaftskorrespondent in Paris

          Welche Mengen dann genau von welchem Kunden gebucht werden, ist Verhandlungssache zwischen GRTgaz und seinen deutschen Partnern. Am Sonntag wollte sich der Fernleitungsbetreiber noch nicht dazu äußern. Zwar stehen die Tarife und Modalitäten der Vermarktung inzwischen fest und wurden von der französischen Energieregulierungsbehörde CRE am Freitag veröffentlicht. Es müssen aber noch Vereinbarungen getroffen werden, die die Aufnahme des Gases ins deutsche Fernleitungsnetz erlauben. Hintergrund ist die Tatsache, dass Frankreich Gas schon auf Fernleitungsebene mit Geruchsstoffen wie Schwefel anreichert, um Lecks riechbar zu machen. In Deutschland wird diese Odorierung erst im Verteilnetz vorgenommen, damit die Industrie das Gas leichter in der Produktion verwenden kann.

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