Der Irrsinn mit dem Lastenesel
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Heile Welt auf dem Lastenfahrrad: Das umstrittene Wahlplakat der Grünen Bild: Bündnis 90/Die Grünen
Ein Wahlplakat macht Lastenräder zum Politikum. Dabei gibt es in Deutschland Dutzende von Förderprogrammen für die Vehikel. Die Vergaberegeln sind mitunter bizarr.
Es ist Wahlkampf in Deutschland. Und da wird selbst ein so profanes Ding wie ein Fahrrad plötzlich politisch. Jedenfalls dann, wenn es sich um ein Lastenfahrrad handelt, das auf einem Wahlplakat der Grünen zu sehen ist. Der „Shitstorm“ tobte im Internet: Der Pulli des Vaters auf dem Sattel sei zu teuer, die blonde Mama in der Transportbox vorn sei zu brav, das Fahrrad selbst sei ein Klimafrevel-Billigmodell aus China. Die Häme lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Wer Lastenfahrrad fährt, der ist ein Vertreter des wohlstandsbürgerlichen grünen Neo-Biedermeiers.
Eine Sache bleibt freilich noch zu klären: Wie viel staatliche Kaufprämie hat die junge Familie auf dem Foto eigentlich für den Erwerb ihres Drahtesels bekommen? Denn auch wenn es noch nicht alle mitbekommen haben: In Deutschland ist in den vergangenen Jahren ein Wald an Förderprogrammen entstanden, die Bürgern und Gewerbetreibenden den Erwerb von Lastenrädern schmackhaft machen sollen. Billig sind die nämlich nicht. Modelle von Markenherstellern kosten nicht selten 5000 Euro und mehr.
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