
Ohne das Auto wird es nicht gehen
- -Aktualisiert am
Die Autobahnen sind in Deutschland oft voll – das wird sich auch in Zukunft kaum ändern. Bild: dpa
Für das Klima wäre es das Beste, würden die Autos verschwinden. Doch danach sieht es nicht aus – im Gegenteil. Dem muss die Politik Rechnung tragen.
Der Verkehr sorgt für dicke Luft – auf deutschen Straßen und in der Ampelregierung. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) solle endlich darlegen, wie er seine Klimaziele erreichen möchte, drängen die Grünen. Die Treibhausgasemissionen im Verkehr übersteigen schon seit Langem die Grenze des rechtlich Zulässigen, Besserung ist kaum in Sicht. Der Vorwurf trifft Wissing nicht überraschend, doch sein Handlungsspielraum sei nun einmal begrenzt, findet er. Als Verkehrsminister sei er in erster Linie dafür zuständig, Verkehr zu ermöglichen und nicht zu verhindern. Er pocht deshalb auf einen ganz anderen Satz im Koalitionsvertrag: „Die Einhaltung der Klimaziele werden wir anhand einer sektorübergreifenden, mehrjährigen Gesamtrechnung überprüfen.“
„Sektorübergreifend“ heißt, dass ein vorbildlicher Bereich dem anderen aushilft. Das klingt nach längst vergangenen Tagen, als noch Teamgeist die Koalition beflügelte. Inzwischen kämpft jeder für sich allein, und Wissing steht, jedenfalls in der Klimafrage, auf verlorenem Posten. In einer Gesellschaft, in der die Menschen das Auto nicht nur schätzen, sondern in vielen Fällen darauf angewiesen sind, ist es leichter, über Klimaschutz zu reden, als ihn zu verwirklichen.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo