Deutlicher Rückgang : Verkauf von Zigaretten sinkt auf Rekordtief
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Ein Bild das seltener wird: im vergangenen Jahr sank die Zahl der in Deutschland verkauften Zigaretten auf ein Rekordtief. Bild: dpa
Rauchen wird offenbar immer unpopulärer: der Fiskus kassiert nur noch für knapp 80 Milliarden Zigaretten Steuer, nach der Wiedervereinigung wurden fast doppelt so viele Zigaretten verkauft.
Noch nie seit der Wiedervereinigung sind so wenig Zigaretten verkauft worden wie im vergangenen Jahr - zumindest auf legalem Weg: Insgesamt waren es 79,5 Milliarden versteuerte Zigaretten und damit 0,9 Prozent weniger als 2013, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. 1991 wurden mit 146,5 Milliarden annähernd doppelt so viele Zigaretten versteuert. Auch bei dem zum Selbstdrehen von Zigaretten verwendeten Feinschnitt sank die verkaufte Menge, wenn auch nur um 0,1 Prozent.
„Diese Entwicklungen sind unter anderem auf die zum 1. Januar 2014 erfolgte Tabaksteuererhöhung für Zigaretten und Feinschnitt zurückzuführen“, erklärten die Statistiker. Zu Jahresbeginn 2015 wurde diese Steuer noch einmal angehoben.
Die Tabaksteuer ist eine ergiebige Einnahmequelle für den Staat. Sie spülte Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr rund 14,5 Milliarden Euro in die Staatskasse - ein Plus von 4,7 Prozent. Experten zufolge liegen die volkswirtschaftlichen Kosten für das Rauchen - etwa wegen der dadurch verursachten Erkrankungen - aber deutlich höher.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr Tabakwaren mit einem Verkaufswert im Handel von 24,9 Milliarden Euro versteuert. Das waren 550 Millionen Euro oder 2,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Pfeifentabak sowie Zigarren und Zigarillos waren von den jüngsten Steuererhöhungen nicht betroffen. Der Absatz von Zigarren und Zigarillos legte im vergangenen Jahr um 8,4 Prozent zu, der von Pfeifentabak sogar um 13,2 Prozent.