Carsharing Drive-Now : Zeichnet BMW Bewegungsprofile auf?
- Aktualisiert am
Bild: AFP
Zur Aufklärung eines tödlichen Unfalls hat BMW einem Gericht offenbar präzise Bewegungsdaten eines Drive-Now-Kunden geliefert. Das macht Datenschützer stutzig.
BMW ist in den Fokus von Datenschützern geraten. Das Unternehmen hat laut einem Bericht des Manager-Magazins dem Kölner Landgericht sehr präzise Daten eines Drive-Now-Fahrers geliefert, mit dem das Gericht ein Bewegungsprofil des Fahrers erstellen konnte.
Hintergrund war ein Verfahren gegen den Kunden des Carsharing-Anbieters Drive Now, der vor einem Jahr einen Radfahrer überfahren hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte laut dem Bericht BMW nach den Daten gefragt. Der Fahrer konnte Ende Mai wegen fahrlässiger Tötung zu 33 Monaten Haft verurteilt werden.
Laut dem Magazin konnten die Richter mit Hilfe der gelieferten Daten die Wegstrecke und die Fahrtgeschwindigkeiten genau rekonstruieren. Der Carsharing-Anbieter Drive Now bestritt, solch detaillierte Daten zu speichern, lediglich Ort und Zeitpunkt des Mietbeginns und –endes würden erhoben. Ein Sprecher des Gerichts sagte dem Magazin, die Daten stammten „aus dem Datenbestand von BMW“.
Datenschützer halten die Aufzeichnung von Bewegungsprofilen ohne ausdrückliche Einwilligung des Kunden für illegal.