Die neue Champagner-Baronin
- -Aktualisiert am
Vitalie Taittinger Bild: Bloomberg
Kunstliebhaberin wird Managerin: Vitalie Taittinger übernimmt von ihrem Vater die Führung des gleichnamigen Champagnerhauses. Die Herausforderungen sind groß.
Sie sei ein „prickelndes working girl und eine vollendete Mutter von vier Kindern“. So beschrieb in diesen Tagen „Le Figaro“ Vitalie Taittinger, die künftige Präsidentin des gleichnamigen Champagnerhauses. Es ist nicht überliefert, wie solche Elogen bei der 40 Jahre alten Französin ankommen. Doch seit ihr Vater Pierre-Emmanuel vor wenigen Tagen bekanntgab, Ende des Jahres die Zügel des Familienunternehmens in ihre Hände zu legen, muss sie mit allerlei Beschreibungen vorliebnehmen. Durchweg fallen sie indes positiv aus; die Champagnerhäuser verstehen das Geschäft der „Kommunikation“. Sie selbst gehört zu den Spezialisten des Metiers. Seit 2007, als sie nach einem Grafik-Design-Studium im Unternehmen anfing, war sie für Marketing und Kommunikation zuständig.

Wirtschaftskorrespondent in Paris.
Champagner ist in Frankreich eine Familien-Angelegenheit – jedenfalls in jenen Häusern, die dafür kämpfen. Einige Taittingers haben diesen Kampfgeist gelebt, als sie 2006 das Champagnerhaus mit Hilfe der französischen Bank Crédit Agricole vom amerikanischen Finanzfonds Starwood Capital zurückkauften. Im Jahr davor hatte die weitverzweigte Familie ihr ganzes Erbe für mehr als zwei Milliarden Euro an die Amerikaner abgetreten, darunter auch die Pariser Prestigehotels Crillon und Lutetia, das Parfumhaus Annick Goutal und der Kristallhersteller Baccarat. Doch Pierre-Emmanuel Taittinger, der Neffe des 65 Jahre lang herrschenden Champagner-Barons Claude, mobilisierte nicht nur den Crédit Agricole, sondern auch einige Familienmitglieder, Freunde und Bekannte als Investoren für die Rettung des Erbes.
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