Wie Gerolsteiner seinen Betrieb digitalisiert
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Mineralwasserflaschen in der Abfüllanlage von Gerolsteiner Bild: dapd
Der Weg zur vernetzten Fabrik ist steinig. Das hat man auch bei Gerolsteiner feststellen müssen. Doch das Unternehmen aus der Eifel ist einen entscheidenden Schritt gegangen.
Gerolsteiner Brunnen aus Gerolstein in der Eifel hat ein Jahrzehnt des Wachstums hinter sich. 28 Quellen aus den Tiefen der Vulkaneifel liefern mit ihrem Mineralwasser die Basis für heute 125 verschiedene Getränke, von denen täglich in 24 Stunden 4 Millionen Flaschen an zwölf Abfüllanlagen abgefüllt werden. Das ist für die Produktionsplanung eine große Herausforderung. „Wir konnten zuletzt am Montag nicht genau sagen, ob wir am Freitag genug Wasser für bestimmte Getränke in den Tanks hatten“, beschreibt Arnd Büchsenschütz die Situation. Büchsenschütz ist Betriebsleiter im Stammwerk Gerolsteiner für die Prozess- und Verfahrenstechnik. Er ist dafür zuständig, dass die Abfüllanlagen rund um die Uhr laufen können, also immer genug Wasser im Tank ist, genügend Kohlensäure zur Verfügung steht oder die Geschmacksstoffe nicht ausgehen. Für die Anlagen selbst ist ein weiterer Betriebsleiter zuständig.
„Um die Zuführungen zur Produktion optimal zu steuern, fehlte uns die Transparenz“, sagt Büchsenschütz. Es seien zwar alle Daten erfasst worden, aber sie blieben an den einzelnen Quellen oder in den einzelnen Lagern, sie wurden nicht zusammengeführt und nicht von der MES-Ebene der Maschinen auf die ERP-Ebene der kaufmännischen Software übertragen. Diese Schnittstelle fehlte – wie in vielen anderen Unternehmen auch. Gemeinsam mit seinem für die IT zuständigen Kollegen habe man sich nach entsprechenden digitalen Lösungen umgeschaut und wurde bei dem deutschen Softwarehaus SAP fündig. Unter dem Vornamen des italienischen Universalgenies Leonardo da Vinci bietet das Softwarehaus ein System an, das die durchgängige Digitalisierung im ganzen Unternehmen ermöglicht – von der Maschine über die kaufmännische Verwaltung bis in die Cloud.
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