Wie Gazprom Südosteuropa an sich bindet
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Russisches Gas überquert die EU-Grenze: Beregdaróc in Ungarn Bild: REUTERS
Russlands staatlicher Energieriese Gazprom sieht in Südosteuropa und der Türkei einen wichtigen Absatzmarkt. Mit neuen Leitungen und Lieferverträgen festigt er seine Stellung.
Ungarns Regierung hat sich mit dem staatlichen russischen Gaskonzern Gazprom auf einen neuen Liefervertrag über 15 Jahre geeinigt. Das teilte Außenminister Péter Szijjártó nach einem Treffen mit dem Gazprom-Vorstandsvorsitzenden Alexej Miller in St. Petersburg mit. Der Vertrag solle bis Ende September unterzeichnet werden. Er sehe die Lieferung von jährlich 4,5 Milliarden Kubikmetern Erdgas nach Ungarn vor. Das entspricht knapp der Hälfte der 8,6 Milliarden Kubikmeter, die Gazprom nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr nach Ungarn verkauft hat.
Das neue Abkommen, das laut Szijjártó günstigere Konditionen als der Vertrag aus dem Jahre 1995 biete, soll zum 1. Oktober in Kraft treten. Dann wird voraussichtlich eine neue Leitung nach Serbien fertiggestellt sein, über die das Land künftig wesentliche Teile der Gaseinfuhr abwickeln will. Es muss dafür sein Leitungsnetz um ein paar Kilometer verlängern. Gazprom werde künftig 3,5 Milliarden Kubikmeter Gas über Serbien und 1 Milliarde Kubikmeter über Österreich liefern, wo der Konzern große Speicher hat. Ungarn bezieht zudem verflüssigtes Gas, LNG, aus Kroatien.
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