„Es wird viele Messebauer zerbröseln“
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Der Messe-Logistiker Andreas Loibl ist zum Abwarten verdammt. Bild: Susanne Preuß
Eine Branchenschau nach der anderen wird wegen des Coronavirus abgesagt. Der Messelogistiker Andreas Loibl und seine Zunft sind davon existenziell betroffen.
Am Montag hat Andreas Loibl einen Termin auf dem Arbeitsamt. Es geht um Kurzarbeit. Loibl kennt bisher höchstens Personalmangel, aber jetzt fehlt es an Arbeit. Die 38 Mitarbeiter des Messelogistikers Netlog Network Logistix haben praktisch von heute auf morgen nichts mehr zu tun, weil eine Messe nach der anderen abgesagt wird. „Uns ist die Geschäftsgrundlage entzogen worden“, sagt Loibl. Seit Aschermittwoch laufen die Telefone heiß, Aufträge im Volumen von 1,1 Millionen Euro sind storniert worden – wegen Corona.
„Wir hatten weit über hundert Lastwagen auf der Straße, als wir am Dienstagnachmittag von der Absage der Internorga erfuhren“, erzählt Loibl am Beispiel der Hamburger Gastromesse. Profi-Kaffeemaschinen und Dampfgarer für Großküchen, Gerätelinien für Frontcooking, Theatershows und Erlebnisinseln – die neuesten Produkte einer ganzen Reihe von süddeutschen Herstellern waren auf den Lastwagen sorgsam verpackt. Auf halber Strecke aber war die Reise zu Ende, aus der Netlog-Zentrale in Sindelfingen kam die Ansage an die Fahrer: Abfahren von der Autobahn, umdrehen und die Produkte wieder zu den Kunden bringen.
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