Warum Instagram die Likes versteckt
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Vorbei mit den Herzen: Instagram probiert in einigen Ländern gerade ein Add-On aus, bei dem die Like-Zahlen verborgen werden. Bild: AFP
Die Social-Media-Plattform Instagram versteckt in einigen Ländern derzeit die „Gefällt mir“-Zahlen. Im Jahr 2016 wollte der Facebook-Konzern das noch unterbinden. Was hat sich seitdem geändert?
Warum mache ich mir so viele Sorgen um die Zahlen? Das war die Frage, die sich Ben Grosser schon im Jahr 2011 stellte. Zu dieser Zeit war Facebook noch unbekannter als heute, Cambridge Analytica und viele andere Datenskandale hatten das Netzwerk noch nicht getroffen. Doch der Künstler und Kunstprofessor aus Illinois empfand schon damals die Zustimmungsraten auf den sozialen Netzwerken als wichtig: „Wie viele Likes hatte ich, wie viele Benachrichtigungen, wie viele Kommentare?“ Das waren alles Fragen, die ihn beschäftigten. „Worum ich mich dagegen kaum kümmerte: was jemand schrieb und wer das war.“
Grosser interessierte sich als Wissenschaftler schon länger für die kulturellen Auswirkungen von Softwareprogrammen. Für die Auswirkungen von Facebook auf ihn selbst fand er eine radikale Lösung: Er schrieb ein Programm mit dem Namen „Demetricator“, ein sogenanntes Add-on für seinen Internetbrowser, das sämtliche Zustimungsraten von Facebook verbannte. Er sah nicht mehr, wie viele Leute seine Posts geliked hatten und wie viele Benachrichtigungen er hatte. Das war im Oktober 2012.
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