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Digitale Infrastruktur : Viele Flutopfer noch ohne Internet

  • -Aktualisiert am

Alle Hände voll zu tun: Ein Telekom-Techniker repariert im Ahrtal zerstörte Leitungen. Bild: deutschetelekom/twitter

Die Flut hat auch zahlreiche Mobilfunkmasten mit sich gerissen. Seitdem sind allein bei der Telekom noch immer 20.000 Kunden vom Festnetzanschluss abgeschnitten. Sie improvisiert – und plant Glasfaserleitungen.

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          Wie eine Spinne klettert das Spezialgerät des Technischen Hilfswerks (THW) den Abhang hinunter zwischen Lind und Ahrbrück im Ahrtal. Der Baggerführer räumt dort Bäume weg, damit Techniker der Deutschen Telekom provisorisch ein Kabel verlegen können. Durch das Hochwasser war es beschädigt worden, weshalb allein im Ort Lind 200 Personen ohne Telefon und Internet waren. Ein anderer Bagger transportiert das provisorische Kabel sachte jeweils 50 Meter vorwärts, damit es auf den beiden intakten Seiten der zerstörten Leitung angeschlossen werden kann. Anschauen kann man sich das auf dem Youtube-Kanal des Dax-Konzerns, wo die Telekom in mehreren kurzen Videos zeigt, wie die Infrastruktur in den Flutgebieten wieder hergestellt wird.

          Jonas Jansen
          Wirtschaftskorrespondent in Düsseldorf.

          Von den 100.000 Telekom-Kunden, die durch das Hochwasser plötzlich ohne Festnetz-Internet dastanden, ist immer noch ein Fünftel nicht wieder gänzlich angeschlossen. In der Ortsgemeinde Hönningen, die nicht weit entfernt an der Ahr liegt, hat die Telekom etwa 60 Holzmasten in den Boden gerammt, um ein oberirdisches provisorisches Kabel zu verlegen. Auch 350 Mobilfunkmasten wurden von den Fluten mitgerissen. Deshalb sind in einigen Orten Mitarbeiter mit Rucksäcken voller Handys bei den Kunden vorbeigegangen, gut 5000 davon hat das Unternehmen an seine Kunden verteilt. Neben dem THW hat auch die Bundeswehr geholfen, etwa um Kabel über die Ahr zu spannen.

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