Warum die C&A-Chefin über die Geschäftszahlen schweigt
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Giny Boer, Vorstandschefin von C&A hat bei dem deutschen Modehändler einen Purpose eingeführt. Bild: Stefan Finger
Die Niederländerin Giny Boer führt die Modehandelskette C&A seit knapp zwei Jahren. Über Geschäftszahlen sagt sie wenig, aber die Sprache des Marketings hat sie drauf.
Je lauter jemand ein nobles Motiv vor sich herträgt, desto genauer gilt es die Ohren zu spitzen. Kommt das Motiv auch noch in englischen Schlagwörtern daher, ist besondere Aufmerksamkeit angeraten. Marketingabteilungen von Unternehmen traktieren das Publikum mit „impact“ (Wirkung), eventuell „sustainability“ (Nachhaltigkeit) – und sehr gerne „purpose“: jenem höheren Sinn, jener Bestimmung jenseits des Gewinnstrebens.
Vom „purpose“ – und wie wichtig er sei – spricht Giny Boer an einem Novemberabend in Frankfurt. Seit knapp zwei Jahren führt sie die Bekleidungskette C&A , die der niederländischen Großfamilie Brenninkmeijer gehört. Mehr als ihre Vorgänger geht die 60 Jahre alte Managerin, selbst Niederländerin, in die Öffentlichkeit; an diesem Abend ist sie zu Gast im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW). Gefragt, warum ein ausformulierter Purpose denn überhaupt nötig sei, schaut sie verblüfft. Und schweigt. Und kontert schließlich mit einer Gegenfrage: Welche Unternehmen denn keinen purpose hätten? Am Ende gibt Boer doch noch eine Antwort. „Als Kompass“ diene ihr der Purpose.
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