Vorwürfe gegen Winterkorn
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Martin Winterkorn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Volkswagen im Jahr 2017 Bild: dpa
Das Braunschweiger Betrugsverfahren geht in die zweite Runde.
Vergangene Woche hatte am Landgericht Braunschweig der Prozess gegen vier ehemalige Führungskräfte von Volkswagen begonnen, die in den Dieselskandal verwickelt sein sollen. Am Dienstag, dem zweiten Verhandlungstag, hat nun einer der Angeklagten ausführlich zu den Vorgängen Stellung genommen, die dazu führten, dass eine Software zur Manipulation von Abgaswerten in Millionen Autos rund um die Welt verbaut wurde. Dabei erhob Thorsten D., einst Leiter der Abteilung Arbeitsverfahren und Abgasnachbehandlung, Vorwürfe gegen den früheren Konzernchef Martin Winterkorn und einen weiteren ehemaligen Vorstand, der ebenfalls auf der Anklagebank sitzt.
Schon im Jahr 2012 habe er den damaligen Entwicklungschef der Marke VW über seine Bedenken wegen der Software informiert, sagte D. in der Stadthalle Braunschweig, wo der Prozess wegen der geltenden Corona-Abstandsregeln stattfindet. „Er schickte mich weg mit der Aufforderung, die Unterlagen zu vernichten.“ Zur Rolle Winterkorns sagte er, dieser habe „alle Fakten kennend“ entschieden, den VW-Manager Oliver Schmidt in die Vereinigten Staaten zu entsenden, um die Ursache der gefälschten Emissionswerte weiter zu verschleiern.
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