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Wohnungskonzern : Vonovia stoppt Neubauprojekte für dieses Jahr

  • -Aktualisiert am

Vonovia-Bauprojekt in Bochum im Jahr 2016 Bild: Vonovia

Deutschlands größter privater Vermieter hatte sich eigentlich einige Neubau-Projekte für dieses Jahr vorgenommen. Angesichts der Inflation und der steigenden Zinsen wird das aber nichts.

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          Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia stoppt seine neuen Bauprojekte, die er sich für das Jahr vorgenommen hat. Das betrifft vor allem Planungen in Berlin und Dresden. „Wir werden in diesem Jahr keinen Beginn von Neubau-Projekten haben. Die Inflation und die Zinsen sind enorm gestiegen und davor können wir nicht die Augen verschließen“, sagte der Vonovia-Vorstand Daniel Riedl der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.

          Jonas Jansen
          Wirtschaftskorrespondent in Düsseldorf.

          Um die Kosten von 5000 Euro je Quadratmeter zu refinanzieren müsste Vonovia in der Kaltmiete „eher in Richtung 20 Euro gehen“ und das bei Objekten, die früher 12 Euro Kaltmiete je Quadratmeter gekostet hätten. Allerdings seien diese Mieten in weiten Teilen Deutschlands „völlig unrealistisch“. Um den Bedarf von 700.000 Wohnungen zu decken, seien auch Mieten von acht oder neun Euro erforderlich.

          An der Investitionsplanung für dieses Jahr ändert das hingegen noch nichts, wie eine Vonovia-Sprecherin auf Nachfrage erklärte. Schon im November hatte der Dax-Konzern wegen steigender Zinsen und hoher Baukosten seine Investitionen für Neubau und Modernisierung eingedampft. So steckt Vonovia eine halbe Milliarde Euro in Modernisierung und 350 Millionen Euro in Neubau und damit deutlich weniger als in den vorigen Jahren. Für das vergangene Jahr hatte das Unternehmen aus Bochum 800 bis 900 Millionen Euro für Modernisierung und eine halbe Milliarde Euro Investitionen für Neubau kalkuliert.

          Was das Unternehmen schon angefangen hat, wird zu Ende gebaut, weshalb es bei der Planung von 350 Millionen Euro bleibt. Schon im November sagte der Vonovia-Chef Rolf Buch, dass ein Neubau zu „vernünftigen Konditionen“ nicht mehr möglich sei. Das widerspricht freilich den Neubauzielen der Bundesregierung von 400.000 Wohnungen im Jahr, dafür sind nach Ansicht Buchs jedes Jahr Investitionen von 150 Milliarden Euro nötig.

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