Personalpuzzle in Wolfsburg
- -Aktualisiert am
Gesicht im Dieselskandal: Chefjurist Manfred Döss Bild: dpa
Hiltrud Werner, im Vorstand von Volkswagen für Recht und Integrität verantwortlich, soll gehen. Auf sie könnte Manfred Döss folgen, Vertrauter der Familiengesellschafter – und knallharter Verhandler im Dieselskandal.
Seit Wochen tobt in Europas größtem Automobilkonzern der Streit zwischen dem Volkswagen-Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess und dem Betriebsrat. Diese Unruhe im Unternehmen dürfte den Aufsichtsrat massiv verstimmen. Das Gremium unter Führung von Chefkontrolleur Hans Dieter Pötsch muss zeitnah, vielleicht schon in seiner Sitzung am kommende Donnerstag, wichtige Personalentscheidungen treffen. Wird es künftig ein eigenes Digitalressort geben? Wer folgt auf Rechtsvorständin Hiltrud Werner, deren Vertrag Ende Januar 2022 ausläuft? Die Ökonomin trägt die operative Verantwortung für die Bewältigung des Dieselskandals und hat konzernintern die Governance und Compliance-Prozesse neu strukturiert – ein Erfolg, der vom Aufsichtsrat offenbar nicht mit einem weiteren Fünfjahresvertrag, sondern mit salbungsreichen Worten zum Abschied honoriert werden wird.
Auf sie soll laut Medienberichten Manfred Döss folgen, aktuell Chefjurist von Volkswagen, also bislang eine Hierachie-stufe unter der Vorstandsebene. Bislang berichtet Döss an Werner. Zuerst schrieben das Handelsblatt und die Süddeutsche Zeitung über die Personalie. Demnach soll der 63 Jahre alte Jurist einen Dreijahresvertrag erhalten. Auf Anfrage der F.A.Z. wollte ein Aufsichtsratssprecher eine mögliche Berufung von Döss zum Vorstandsmitglied nicht kommentieren.
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