In zwei Wochen zum Krisen-Krankenhaus
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Krankenhäuser bereiten sich dieser Tage auf den Ernstfall vor. Bild: Agaplesion
Hierzulande rüsten sich Krankenhäuser für den Pandemiefall. Doch was heißt das in der Praxis? Denn Schutzkleidung und Desinfektionsmittel sind knapp.
Täglich um 9 Uhr, an sieben Tagen in der Woche, tagt der konzernweite, zentrale Krisenstab der evangelischen Agaplesion-Kliniken in einer Telefonkonferenz. Dazu schalten sich leitende Mitarbeiter, die für den Einkauf und die Versorgung, das Personal, die Lage vor Ort und auch die Kommunikation zuständig sind. Auf regionaler Ebene gibt es zig weitere Krisenstäbe für die einzelnen Häuser. Auch um 11 Uhr findet eine Telefonschalte statt. „Wir haben innerhalb von zwei Wochen eine komplette Parallel-, also eine Krisenorganisation aufgebaut und speziell gerüstet“, erklärt Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender des diakonischen Gesundheitskonzerns Agaplesion mit 23 Krankenhäusern und 40 Altenpflegeeinrichtungen, im Gespräch mit der F.A.Z. „Wir schaffen uns auch einige Satellitentelefone an, weil die Telefonkonferenzen oft überlastet sind“, sagt er.
Man habe dabei, wie jedes Krankenhaus, auf einen Pandemieplan zurückgreifen können, sodass man nicht „von Null“ angefangen habe. Auch baue man auf die Erfahrungen der Kollegen in italienischen Krankenhäusern auf. Aber dennoch: „Es ist eine psychisch sehr schwierige Situation, für mich wie auch unsere Belegschaft: Auf der einen Seite dieses Bedrohungsszenario, was auf uns zukommt und schwer einzuschätzen ist, und auf der anderen Seite der Routinealltag für unsere vielen anderen Patienten, die wir mit Ruhe versorgen wollen“, sagt er weiter.
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