
Verdacht der Geldwäsche : Was wusste der Deutsche-Bank-Chef?
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Die Doppeltürme der Deutschen Bank in Frankfurt. Bild: dpa
Für die Compliance-Chefin Matherat wird es mit den neuen Geldwäsche-Vorwürfen gegen die Deutsche Bank sehr schwer werden, sich im Amt zu halten. Doch auch für den Vorstandsvorsitzenden Sewing kommen die Einschläge langsam gefährlich nah.
Geldwäsche hat langsam das Zeug, zum Wirtschaftswort des Jahres zu werden. Nun hat auch die Deutsche Bank nach der eher indirekten Verwicklung in den Skandal der Danske Bank handfeste Vorwürfe auf dem Tisch. Und zwar Vorwürfe, die noch bis ins laufende Jahr hineinreichen. Damit muss sich auch der aktuelle Vorstand um ihren seit April amtierenden Vorsitzenden Christian Sewing fragen lassen, wie ernst er es mit seinen Bekenntnissen zu Moral und Redlichkeit meint.
Für die schon angeschlagene Compliance-Chefin Sylvie Matherat wird es mit diesen neuen Vorwürfen sehr schwer werden, sich gegen die wachsende interne Kritik im Amt zu halten. Doch auch für Sewing selbst kommen die Einschläge langsam gefährlich nah.
Dass das Bundeskriminalamt in den „Panama Papers“ auf die nun untersuchten Vorfälle gestoßen ist, spricht dafür, dass es sich um Geschäfte aus der Privatvermögensverwaltung der Bank handelt. Und die zählte bis zu Sewings Aufstieg zum Vorstandsvorsitzenden in diesem Frühjahr zu seinen Ressorts. Hätte er genauer hinschauen müssen, was seine Mitarbeiter machen? Insbesondere wenn es um Geschäfte mit Bezug zu offensichtlichen Steueroasen wie den Britischen Jungferninseln geht? Auch wenn Sewing endlich den Blick nach vorne richten will – die Vergangenheit lässt die Bank einfach nicht los.