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„Neue Ära der Transparenz“ : Twitter legt Teile des Quellcodes offen

  • Aktualisiert am

Twitter-Hauptquartier in San Francisco Bild: AP

Teile der Twitter-Software sind ab sofort öffentlich einsehbar. Der Kurznachrichtendienst ruft zur Mitarbeit am Code auf und hofft auf Verbesserungsvorschläge von den Nutzern.

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          Twitter hat Teile seiner Software zur öffentlichen Einsicht freigegeben. Der Kurznachrichtendienst stellte den Quellcode etwa für den Empfehlungs-Algorithmus der Zeitlinie am Freitag auf die Entwickler-Plattform Github. Dort kann er begutachtet werden. Zudem können externe Programmierer nach Fehlern suchen oder Verbesserungen vorschlagen.

          Im Firmen-Blog beschrieb der US-Konzern den Vorgang als einen „ersten Schritt in eine neue Ära der Transparenz“. In einem weiteren Posting werden zudem die Abläufe hinter dem Empfehlungs-Mechanismus erläutert. „Das Ziel unserer Open-Source-Bemühungen ist es, Ihnen, unseren Nutzern, volle Transparenz darüber zu bieten, wie unsere Systeme funktionieren.“

          „Hoffen, von kollektiver Intelligenz zu profitieren“

          Twitter hat den Angaben zufolge dagegen Code zurückgehalten, der die Sicherheit oder die Privatsphäre der Nutzer beeinträchtigen könnte. Zudem würden die Programmteile nicht öffentlich gemacht, die für die Werbeempfehlungen zuständig seien. Weiter fänden sich auf Github nicht die Daten, die für die Schulung der Algorithmen verwendet würden. Der vom Tesla-Chef Elon Musk geleitete Konzern rief zur Mitarbeit am Twitter-Code auf. „Wir hoffen, von der kollektiven Intelligenz und dem Fachwissen der weltweiten Community zu profitieren, indem diese uns hilft, Probleme zu finden und Verbesserungen vorschlägt, die am Ende zu einem besseren Twitter führen.“

          Mit Open Source („offene Quelle“) wird eine Philosophie in der Software-Entwicklung bezeichnet, bei der der Quellcode von Programmen öffentlich zugänglich gemacht wird. Dies soll unter anderem das Vertrauen in die Software erhöhen und das Auffinden von Fehlern erleichtern. Der bekannteste Vertreter dieses Ansatzes ist das Betriebssystem Linux, das auch die Grundlage für Googles Handy-Betriebssystem Android bildet. Dabei arbeiten Profis und Hobby-Programmierer auf der ganzen Welt gemeinsam an dem Code. Microsoft etwa verfolgt dagegen mit Windows einen Closed-Source-Ansatz. Dabei wird der Quellcode streng unter Verschluss gehalten und nur den eigenen Entwicklern zugänglich gemacht. Microsoft übernahm Github 2018 für 7,5 Milliarden Dollar.

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