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Messenger-Dienst Threema : Was Russland stört, überzeugt Olaf Scholz

Sicher ist sicher: Bundeskanzler Olaf Scholz nutzt Threema und wurde ungewollt zu einer Art Markenbotschafter der Schweizer. Bild: dpa

Der Pionier der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gilt als besonders sicher. Daher gewinnt Threema immer mehr Firmenkunden. Sogar der Bundeskanzler nutzt die App.

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          Kleineren Unternehmen fällt es oft schwer, öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen. Für große Werbekampagnen fehlt ihnen das Geld. Umso schöner ist es dann, wenn andere für (kostenlose) Publicity sorgen. Olaf Scholz zum Beispiel. Vor ein paar Monaten fing eine Kamera im Bundestag zufällig ein, wie der Bundeskanzler Nachrichten auf seinem Mobiltelefon bearbeitete. Dabei konnte man erkennen, dass Scholz Threema nutzt. Das ist ein Schweizer Messenger-Dienst, der als besonders sicher gilt. Daher wird Threema von autoritären Regimen, die nur allzu gerne jeden Schritt ihrer Bürger überwachen, bekämpft.

          Johannes Ritter
          Korrespondent für Politik und Wirtschaft in der Schweiz.

          Threema hat seinen Sitz in einem unscheinbaren Neubau im Städtchen Pfäffikon am Zürichsee. Anfang Juli trudelte dort ein Einschreiben aus Russland ein, wie Martin Blatter im Gespräch mit der F.A.Z. erzählt. Der 45 Jahre alte Informatiker ist einer der drei Gründer von Threema und zugleich Chef der gleichnamigen GmbH. In der Post befand sich die Aufforderung, eine Geldstrafe von 800.000 Rubel (12.700 Euro) zu bezahlen. „Die Strafe akzeptieren und zahlen wir nicht“, sagt Blatter.

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