Wirecard und seine Opfer
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Baki Irmak, ehemals Manager der Deutschen Bank, investiert mit seinem „Digital Leaders Fund“ in die Gewinner des digitalen Wandels. Er sagt: „Viele Analysten und Investoren, die Wirecard bejubelt haben, waren interessengeleitet.“ Bild: Privat
Die Wirecard-Pleite geht als Jahrhundertskandal in die Geschichte ein. Vom einstigen Glanz des Aufsteigers ist nichts mehr übrig. Geld verloren haben Profis, Promis und Politiker. Tech-Investor Baki Irmak erklärt, wie das passieren konnte.
Herr Irmak, schadet der Wirecard-Skandal der Aktienkultur in Deutschland?
Ja. Der Reputationsschaden ist gewaltig. Für die deutsche Wirtschaft insgesamt, speziell für die Finanzaufsicht Bafin, für die Wirtschaftsprüfer und vor allem für viele Profi-Investoren.
Ihr Fonds ist spezialisiert auf Digitalfirmen. Wie viele Wirecard-Aktien hatten Sie gekauft?
Gar keine, obwohl wir mit unserem Digital Leaders Fund in viele Unternehmen aus der Payment- und Fintech-Welt investiert sind.
Warum dann gerade kein Wirecard?
Weil wir nicht daran geglaubt haben. Als wir Wirecard im September 2018, zum Aufstieg in den Dax, näher analysiert haben, kam mir schräg vor, was die alles machen: Issuing, Händlerbank, Zahlungsabwicklung, digitale Brieftasche, das war so eine Art Fummelladen, ein bisschen was von allem.
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