
Investorenkonferenz in London : Daimlers Progrämmle
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Daimler-Chef Ola Källenius auf der IAA in Frankfurt. Bild: AP
Daimler sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert. Das erfordert eine klare Strategie für die Zukunft. Doch davon war auf dem Investorentag nichts zu erkennen.
Die Erwartungshaltung war ins Unermessliche gewachsen. Jede Frage nach der Strategie von Daimler blieb in der letzten Zeit unter Verweis auf den Investorentag im November unbeantwortet. Das war unbefriedigend, schließlich sind die Zeiten für die Autoindustrie turbulent und umso spannender wäre es zu erfahren, wie der Stuttgarter Konzern mit seinem Status als deutsche Industrie-Ikone von seinem neuen Vorstandsteam in die Zukunft geführt wird.
Umso ärgerlicher, dass die Fragen auch auf dem Investorentag nicht beantwortet wurden. Die Herausforderungen sind groß und deswegen werden in den nächsten drei Jahren nur magere Renditen drin sein, lautete die Botschaft, die von den Daimler-Vorständen wortreich dargebracht wurde. Die Personalkosten sollen um 1,4 Milliarden Euro reduziert werden, aber wie viele Menschen davon betroffen sein werden, bleibt im Dunkeln.
Auch andere Ankündigungen blieben im Ungefähren: Materialkosten werden gekürzt, Investitionen gedeckelt, das Produkt-Portfolio überarbeitet, Beteiligungen geprüft, Kooperationen überdacht. Das sind die klassischen Krisenmaßnahmen mit einem Zeithorizont bis 2022 – ein Sparprogrämmle, von längerfristiger Strategie nichts zu erkennen. Das ist enttäuschend.
