„Adidas-Verhalten ist unsozial und unethisch“
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Ein Mann in Schutzmaske steht vor einer Adidas-Filiale in Berlin. Der Sporthersteller will in der Krise keine Miete zahlen – und sorgt damit für Aufregung. Bild: EPA
Thomas Olek, Chef des Immobilienkonzerns Publity, kritisiert den Sportartikelhersteller als Trittbrettfahrer. Über das schnelle Ende des Immobilienhypes macht er sich weniger Sorgen – und spricht stattdessen von Chancen.
Über die Entscheidung von Adidas, Mietzahlungen wegen der Folgen der Coronavirus-Krise auszusetzen, herrscht große Empörung. Teilen Sie diese als Vermieter von Gewerbeimmobilien?
Ich teile diese Empörung weniger als Vermieter, sondern eher als Bürger und als Mensch. Das Adidas-Verhalten ist unsozial und unethisch. Adidas ist ein Dax-Konzern mit Milliardengewinnen, dessen Produkte in nahezu jedem Haushalt vertreten sind. Die Mietkosten für Adidas-Shops spielen da eine völlig untergeordnete Rolle. Auch Aktionäre müssen sich fragen, welche „Peanuts“ dem Adidas-Management durch den Kopf gegangen sind. Als Vermieter sähe ich mich bei Adidas eher auf der sicheren Seite. Die gesetzlichen Regelungen befreien nicht von der Mietzahlungspflicht. Etwaige Forderungen wären auch ohne die Adidas-Wende werthaltig.
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