Zoff um Konditionen : Edeka einigt sich mit Nestlé
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Verziehen sich die dunklen Wolken? Eine Edeka-Leuchtreklame in Köln. Bild: dpa
Seit Monaten schwelt der Streit zwischen dem weltgrößten Lebensmittelkonzern und Deutschlands größtem Lebensmittelhändler. Nun soll es eine Einigung geben.
Der seit vergangenem Herbst andauernde Streit zwischen dem Lebensmittelriesen Nestlé und dem deutschen Handelsriesen Edeka ist einem Medienbericht zufolge beendet. Edeka hatte rund 200 Nestlé-Produkte boykottiert, um bei dem Schweizer Konzern bessere Preise und Konditionen durchzusetzen. Wie das Fachblatt Lebensmittel-Zeitung nun berichtet, erhielten alle Inhaber von Edeka-Märkten am Mittwoch eine Mitteilung ihrer Großhändler, derzufolge sie die boykottierten Produkte nun wieder bestellen können. Damit dürfte eine unterschriebene Einigung zwischen Edeka und Nestlé nur noch eine Formsache sein. Über die Details der Einigung sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es weiter.
Bei dem Streit ging es vor allem um Rabatte, die Nestlé Edeka einräumt, und die Gegenleistungen, die der Händler dafür erbringen muss – wie etwa Werbung und Präsentation von Produkten. Wie die Lebensmittel-Zeitung weiter berichtet, standen die ausgelisteten Nestlé-Produkte bei Edeka für ein Drittel der Erlöse, die der Händler mit Nestlé-Produkten erzielt. Edeka verhandelt als Teil eines europaweiten Einkaufsbündnisses mit Nestlé, zu dem auch die Händler Intermarché (Frankreich), Coop Schweiz, Conad (Italien), Eroski (Spanien) und Colruyt (Belgien) gehören.
Bei der deutschen Nestlé ist Edeka für 28 bis 30 Prozent des Umsatzes verantwortlich, wie die deutsche Nestlé-Chefin Béatrice Guillaume-Grabisch kürzlich bestätigte. Was der Streit mit der größten deutschen Lebensmittelkette den Konzern an Umsatz kostete, wollte sie nicht beziffern. Doch die Umsatzsteigerung bei der deutschen Nestlé um 2,3 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr ging vor allem auf den Export zurück. Der macht mit etwa 800 Millionen Euro ein Viertel des Umsatzes aus und ist um fast zehn Prozent gestiegen.