
Staatshilfen : Wir sind TUI
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Tui darf auf Hilfe hoffen. Bild: dpa
Der Steuerzahler darf wieder ran: Die TUI-Aktionäre machen den Weg frei für das dritte Hilfspaket. Es gilt das Prinzip Hoffnung.
Die Aktionäre des schwer angeschlagenen Reisekonzerns TUI haben den Weg frei gemacht für das mittlerweile dritte Hilfspaket der öffentlichen Hand. Nun kann der Staat dem derzeit beschäftigungslosen Reiseanbieter mit insgesamt mehr als 4 Milliarden Euro Steuergeld unter die Arme greifen und erhält dafür die Möglichkeit, eine stille Einlage in Aktien umzuwandeln und sich damit eine Sperrminorität zu sichern.
Ein Schritt, den er im Fall der Deutschen Lufthansa schon gegangen ist. Muss Europas größter Reiseveranstalter ebenso behandelt werden wie Europas größte Fluggesellschaft? Auf diese Debatte wollte sich die Politik erst gar nicht einlassen. Sie sprang beiden Konzernen bei, denen die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung fraglos schwer geschadet haben. Aus dieser Rettungslogik gibt es zunächst kein Entrinnen. Die Hoffnung ruht nun einzig und allein auf einem möglichst raschen Sieg über die Pandemie.
Im Gegensatz zur Lufthansa, die einen Teil der lukrativen Dienstreisen wohl dauerhaft abschreiben muss, kann TUI für diesen Fall sogar auf einen Ansturm ausgehungerter Touristen hoffen. An weiteren Kostensenkungen zur Zukunftssicherung führt in Hannover jedoch kein Weg vorbei. Diesem Bestreben darf auch ein möglicher Großaktionär Bund nicht im Wege stehen.