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Sparkurs : Blackberry will neuen Firmenjet wieder verkaufen

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Blackberry muss sparen Bild: REUTERS

Kurz vor der Gewinnwarnung und der Bekanntgabe des Stellenabbaus hatte Smartphone-Anbieter Blackberry noch ein neues Flugzeug geordert. Jetzt soll der Jet wieder verkauft werden.

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          Der unter Druck geratene Smartphone-Pionier Blackberry, der rund 40 Prozent seiner Belegschaft vor die Tür setzt, hat sich im Juli noch ein weiteres Flugzeug angeschafft. Die Firma legte sich eine 2006 gebaute Maschine vom Typ Bombardier Global Express zu. Auf dem Markt kosteten solche Jets zwischen 25 bis 29 Millionen Dollar, schrieb das „Wall Street Journal“ am Montag. Der Konzern rechnet für das vergangene Quartal mit knapp einer Milliarde Dollar Verlust.

          Blackberry hatte erst im vergangenen Jahr im Zuge von Sparmaßnahmen ein größeres Firmenflugzeug verkauft und zunächst zwei kleinere Maschinen des Herstellers Dassault behalten. Die beiden Flugzeuge sollten durch ein größeres ersetzt werden, erläuterte ein Sprecher dem „Wall Street Journal“. Angesichts der jüngsten Geschäftsentwicklung sei nun beschlossen worden, alle Firmenflugzeuge zu verkaufen - auch das gerade erst erworbene.

          Blackberry hatte am Freitag angekündigt, dass bis zum kommenden Frühjahr rund 4500 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen. Der erwartete Verlust von bis zu 995 Millionen Dollar entstand vor allem durch Abschreibungen auf nicht verkaufte Smartphones des Modells Z10. Das Touchscreen-Gerät mit einem neuen Betriebssystem sollte in diesem Jahr die Wende einläuten, verkaufte sich aber bisher schlecht.

          Anfang des Jahres hatte der deutsche Blackberry-Chef Thorsten Heins noch großspurig den Aufbruch in eine neue Ära des „mobile computing“ mit Blackberry 10 versprochen. „In zehn Jahren werden wir zurückblicken und sagen: Dieses kleine Gerät, das war einmal mein Smartphone und ist jetzt mein persönlicher Computer.“ Die Zahlen zum vergangenen Quartal zeigten jedoch, wie schlecht sich die neue Gerätegeneration verkauft. Die Firma vermeldete nur den Absatz von 3,7 Millionen Smartphones - und ein Großteil davon läuft noch Geräte mit dem alten Betriebssystem Blackberry 7. Neuere Geräte seien zwar auch an den Handel gegangen, könnten aber erst mitgezählt werden, wenn sie tatsächlich verkauft würden, erläuterte Blackberry. Mit anderen Worten: Die Lager sind voller Blackberry-10-Modelle, die nicht verkauft werden.

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