
Balkonkraftwerke : Kraftprotze von Aldi
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Balkon mit Aussicht auf Ökostrom Bild: dpa
Jetzt locken schon Discounter die Kunden mit kleinen Solaranlagen für die eigene Terrasse. Wenn der Staat die Bürokratie klein hält, könnte den Anlagen das Schicksal des E-Scooters erspart bleiben.
Die Bundesregierung will die Auflagen für Minisolaranlagen reduzieren und auch technische Anforderungen an die Kraftprotze für den heimischen Balkon senken.
Das ist ein richtiger Schritt, solange weiterhin alle Sicherheitsstandards eingehalten werden. Denn wenn schon der Discountmarktriese Aldi damit die Kunden in seine Filialen lockt, dann muss ein größeres Interesse in der Bevölkerung herrschen.
Schon um die oftmals ohnehin überlasteten Ämter nicht in den Kollaps zu treiben, sollte das Prozedere effizient sein.
Vieles hängt am Strompreis
Laut Umfrage gibt es in Deutschland immerhin fast 59 Millionen Balkone. Doch sollten die Erwartungen an die Minianlagen nichts ins Kraut schießen. Bislang ist ihr Anteil an der Stromerzeugung gering. Überschüsse, die nicht vor Ort verbraucht werden, werden in der Regel in die Netz eingespeist, was deren Schwankungsanfälligkeit erhöht.
Ob die hohe Nachfrage nach den Anlagen anhält, hängt zudem stark von der Entwicklung des Strompreises ab. Wenn dieser sinkt, wird sich zeigen, wer wirklich etwas für den Klimaschutz tun will.
Anders aber als etwa die E-Scooter, die vom Hoffnungsträger der Mobilitätswende zur Plage der Innenstädte mutierten, könnten die Balkonkraftwerke einen Platz in einer dezentralen Energiewende finden.