
Siemens-Kommentar : Was asozial ist
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Es ist ein politisch gewollter Strukturwandel, für den die Siemens-Manager geradestehen und unter dem ihre Mitarbeiter leiden müssen. Dazu muss auch der SPD-Vorsitzende stehen.
Eltern versuchen, es ihren Kindern beizubringen, damit sie sich nicht asozial verhalten: Entscheidungen haben Konsequenzen. Wenn es sich um Fehlentscheidungen handelt, sind es unerfreuliche Konsequenzen. Dazu muss man stehen, Fehler einräumen – und daraus lernen.
Die Art, wie in Deutschland die Energiewende umgesetzt worden ist, gehört zu den Fehlentscheidungen, die Politiker getroffen haben. Und deren Konsequenzen sie nun erleben: Weil bestimmte Kraftwerke nicht mehr gefragt sind, muss sich Siemens von 6900 Stellen trennen. Werke in Deutschland sollen geschlossen werden.
Es ist ein politisch gewollter Strukturwandel, für den die Siemens-Manager geradestehen und unter dem ihre Mitarbeiter leiden müssen. Die Schuld an den Konsequenzen dieser Strategie nun aber denjenigen in die Schuhe zu schieben, denen das Schlamassel eingebrockt worden ist, würde man seinen Kindern erst recht nicht durchgehen lassen.
Entlarvend ist, dass der SPD-Vorsitzende Martin Schulz genau das versucht: Doch nicht etwa Siemens verhält sich asozial, wie Schulz meint. Die Wahrheit ist so offensichtlich, dass es darüber noch nicht einmal zu einem Streit unter Kindern kommen würde.
