Schweizer Skandalbanker sitzt braun gebrannt auf der Anklagebank
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Pierin Vincenz Bild: Reuters
Auftakt zum Betrugsprozess gegen den früheren Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz. Dem Schweizer Skandalbanker drohen bis zu sechs Jahre Haft.
Für Pierin Vincenz steht viel auf dem Spiel. Die Staatsanwaltschaft Zürich will den ehemaligen Chef der Schweizer Bankengruppe Raiffeisen für sechs Jahre hinter Gitter bringen. Trotzdem war Vincenz kaum Anspannung anzumerken, als er am Dienstagmorgen das Volkshaus in Zürich betrat. Es war der erste Verhandlungstag in dem mit Spannung erwarteten Betrugsprozess gegen den einstigen Vorzeigebanker. Ihm wird vorgeworfen, sich über verdeckte Firmentransaktionen persönlich bereichert und so seinen Arbeitgeber Raiffeisen um viele Millionen geschädigt zu haben. Außerdem legt ihm die Staatsanwaltschaft Spesenexzesse zur Last. Gemäß der Anklageschrift hat sich Vincenz teure Besuche in Striplokalen und Kontaktbars sowie private Auslandsreisen mit Familienmitgliedern und Freunden im Wert von mehr als einer halben Million Franken von Raiffeisen bezahlen lassen.
Seit dem Ende seiner mehr als dreimonatigen Untersuchungshaft im Juni 2018 hatte sich Vincenz nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt. Vor dem Volkshaus, einem Veranstaltungszentrum, in das die Verhandlung wegen des großen öffentlichen Interesses aus Platzgründen verlegt werden musste, erwartete ihn nun ein Blitzlichtgewitter. Sechzig Journalisten haben sich für den Prozess akkreditiert, der auch dem Boulevard allein schon wegen der Eskapaden des Hauptangeklagten im Rotlichtmilieu Schlagzeilen in Hülle und Fülle liefert.
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