Die Kehrseite des Vinyl-Booms
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Bei der Produktion von Schallplatten läuft längst nicht mehr alles rund. Bild: dpa
Stars verkaufen heute wieder Zehntausende Schallplatten in der Woche. Doch die Presswerke kommen kaum hinterher und jetzt fehlt es auch noch an Rohstoffen. Gerade kleinere Labels stellt das vor große Probleme.
Es nimmt mittlerweile Formen an, die an die Trabi-Bestellung in der DDR erinnern dürften“, so umschreibt Mirko Gläser die Situation rund um Vinyl-Pressungen. Waren mal vier Monate Vorlauf die Regel, seien es heute mitunter sechs bis acht Monate, bis eine Platte ausgeliefert werde. Und auf Zusagen könne man sich bisweilen kaum mehr verlassen: „Ungefähr seit März ist es ziemlich aus dem Ruder gelaufen, teils wird noch am geplanten Auslieferungstag mitgeteilt, dass sich die Bestellung verzögert.“
Gläser betreibt das kleine norddeutsche Label Uncle M und übernimmt zudem Marketingaufgaben für andere Indie-Labels. Für die anstehende Veröffentlichung eines in seinem Genre schon etablierten Künstlers sind aktuell rund 4000 Platten geplant. Eine recht ordentliche Stückzahl für kleinere Indies. Newcomer starten in der Regel mit vielleicht 500, und „bei einem normalen Tourplan wären es wohl noch rund 30 Prozent mehr gewesen“, sagt Gläser.
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