BASF wäre nur der Anfang: Die deutsche Wirtschaft hängt in vielerlei Hinsicht von Gaslieferungen ab. Bild: BASF SE
Ohne Gas und Öl läuft nichts in der chemischen Industrie, und ohne die chemische Industrie läuft die Wirtschaft nicht: Hinter der Sorge vor einem Gas-Importstopp steckt ein kompliziertes Produktionsnetz.
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Ohne Gas und Öl läuft nichts in der chemischen Industrie. Und ohne die chemische Industrie läuft die Wirtschaft nicht. Das mag übertrieben klingen, aber tatsächlich sind wir von Chemie im Alltag umgeben: Kunststoffe, Lacke, Farben, Polster, Dämmmaterial – die Chemie darin ist vermutlich den meisten noch bewusst. Dass der Anteil von sogenannten petrochemischen Produkten aber in der Kleidung noch 20 Prozent beträgt, in Hautcremes 40 Prozent und sogar in Aspirin noch 35 Prozent, dürfte schon viele überraschen.
Angesichts der Debatten über einen Lieferstopp für russisches Gas verweisen Branchenvertreter daher auf die Folgen für die verzweigten Lieferketten. Michael Vassiliadis, Chef der Chemiegewerkschaft IG BCE, hatte am Montag für den Fall eines abrupten Stopps der Gasimporte vor dem Verlust von „Hunderttausenden“ Arbeitsplätzen und einer Beeinträchtigung der Versorgung gewarnt. Der Chemiekonzern BASF erklärte gar, er müsse seinen Standort in Ludwigshafen stilllegen, sollten sich Gaslieferungen mehr als halbieren. Solche Sorgen gab es am größten Chemiestandort der Welt noch nie.
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