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Fleischalternativen : Rügenwalder Mühle verkauft erstmals mehr Vegetarisches als Fleisch

Die Mühlen Currywurst des Herstellers Rügenwalder Mühle liegt mit vegetarischen und veganen Produkten auf einem Tisch. Bild: dpa

Das erste Mal liegt der Absatz des veganen und vegetarischen Segments vorne. Auch die Pläne für die Zukunft zeigen, wohin der Trend geht.

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          Fleisch oder Nicht-Fleisch? Zumindest laut den Herstellern von Fleischalternativen ist der Unterschied zwischen den beiden Produkten gar nicht mehr auf den ersten Blick – oder Biss – zu erkennen. Und auch wenn bekennende Fleischliebhaber das anders sehen mögen: Immer mehr Verbraucher greifen zu den Alternativprodukten aus Soja, Erbsen oder Lupinen. Denn der Marktführer für Fleischalternativen, die Rügenwalder Mühle, hat im vergangenen Jahr den Umsatz gesteigert. Insgesamt erzielte das Unternehmen aus Bad Zwischenahn 263,3 Millionen Euro. Dies entspricht einem Plus von 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies gab das Unternehmen am Montag bekannt.

          Stefanie Diemand
          Redakteurin in der Wirtschaft.

          Doch dieses Jahr ist durchaus besonders: Es ist das erste Jahr, in dem das Unternehmen mehr vegane und vegetarische Produkte als Fleischwaren verkauft. „Wir freuen uns, dass wir vor allem im Bereich der Fleischalternativen weiterhin auf Wachstumskurs sind“, heißt es von Michael Hähnel, Geschäftsführer von der Rügenwalder Mühle. Er wechselte im Jahr 2020 vom Aufsichtsrat an die Spitze des Unternehmens. Mit dem vegetarischen und veganen Sortiment gilt der Hersteller als Vorreiter in Deutschland. Schon seit dem Jahr 2014 hat der Lebensmittelproduzent auch Fleischalternativen im Sortiment.

          Ansteigende Kosten

          Insgesamt steigerte die Rügenwalder Mühle den Umsatz im vegetarischen und veganen Segment um 42 Prozent. Damit wuchs die Produktkategorie schneller als auf dem Gesamtmarkt, wo das Wachstum des Absatzes laut dem Marktforscher IRI 33,2 Prozent betrug. Der Absatz von Fleischprodukten ging um 1,9 Prozent zurück. Er entwickelte sich jedoch besser als der Gesamtmarkt, wo er um 3,9 Prozent schrumpfte.

          Dass auch die Fleischalternativen in der Zukunft immer wichtiger werden, zeigen die Pläne des Lebensmittelproduzenten. Denn die Rügenwalder Mühle will auch in diesem Jahr weiter wachsen, dafür weitet das Unternehmen seine Kapazitäten aus: Im Mai übernahm das Unternehmen ein Werk mit 8000 Quadratmetern in Goldenstedt im Landkreis Vechta. Dort sollen hauptsächlich Fleischalternativen produziert werden. „Schon im letzten Jahr haben wir klargemacht, dass wir unsere Kapazitäten schnellstmöglich erweitern wollen, und sind mit einem neuen Standort in Wilhelmshaven gestartet“, heißt es von Hähnel. Dies sei nötig, um im fleischfreien Segment weiter zu wachsen.

          Das Unternehmen kündigt jedoch auch Preissteigerungen an. Durch die „aktuellen Herausforderungen im Rohstoff- und Energiesektor“ müsse die Rügenwalder Mühle die Verbraucher „trotz Inflation und steigender Preise“ weiter von sich überzeugen, sagt Hähnel. Er erwartet trotz des herausfordernden Marktes auch weiterhin eine ansteigende Nachfrage im vegetarischen und veganen Segment.

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