34 Millionen Fahrzeuge : Größte Rückrufaktion aller Zeiten
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Millionen Fahrzeuge müssen zurückgerufen werden. Bild: AFP
Es ist die größte Auto-Rückrufaktion in der Geschichte Amerikas. Wegen defekter Airbags des japanischen Zulieferers Takata müssen fast 34 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten beordert werden.
Defekte Airbags des japanischen Zulieferers Takata haben der amerikanischen Autobranche die größte Rückrufaktion aller Zeiten eingebrockt. Unter dem Druck der Verkehrsaufsicht räumte das japanische Unternehmen am Dienstag Gefahren bei insgesamt 33,8 Millionen Fahrzeugen ein.
Diese sollen nun so schnell wie möglich behoben werden. „Heute ist ein großer Schritt nach vorne für die öffentliche Sicherheit“, verkündete Verkehrsminister Anthony Foxx. Bei einer Pressekonferenz in Washington sprach er vom größten und wohl komplexesten Rückruf in der amerikanischen Geschichte.
„Ursache des Defekts noch nicht identifiziert“
Takatas Airbags sorgen schon länger für Unruhe - wegen Verarbeitungsmängeln können sie unvermittelt auslösen und Teile der Metallverkleidung sprengen. Das Verkehrsministerium spricht in seiner Mitteilung von mehr als 100 Verletzten und mindestens sechs Todesopfern im Zusammenhang mit den Problemen.
„Takata hat die Ursache des Defekts noch immer nicht identifiziert“, kritisierte Foxx. Aber es dürfe keine Zeit mehr verschenkt werden, Menschenleben stünden auf dem Spiel. Deshalb zwangen die Behörden - neben dem Ministerium spielt auch die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA eine entscheidende Rolle - Takata nun zu einem landesweiten Rückruf aller betroffenen Fahrzeuge.
Das Unternehmen hatte zunächst auf seinem Standpunkt beharrt, die Unfälle stünden im Zusammenhang mit dem heißen und feuchten Klima in einigen amerikanischen Bundesstaaten. Es wollte die Rückrufe auf diese Regionen beschränken. Im Februar war der Konflikt eskaliert: Die Aufseher hatten eine Strafe von 14.000 Dollar pro Tag verhängt, solange Takata nicht voll kooperiere.
Takata habe sich aber, so Verkehrsminister Foxx, zu einer effektiven Zusammenarbeit mit den Aufsehern und den betroffenen Autobauern verpflichtet. Dazu zählen BMW, Fiat Chrysler, Ford, General Motors, Honda, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Subaru und Toyota.
„Wir sind froh, diese Einigung mit der Verkehrsaufsicht erreicht zu haben, die einen klaren Weg nach vorne darstellt, um das Vertrauen in die Autohersteller wieder herzustellen“, ließ Takata-Chef Shigehisa Takada in einer Mitteilung verlauten. Trotz aller Anstrengungen, die Takata unternehme und bereits unternommen habe, sei es aber klar, dass die abschließende Prüfung der Vorfälle noch Zeit in Anspruch nehmen werde.