Bilanz der Tech-Konzerne : Tesla liefert 500.000 Autos aus
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Tesla-Chef Elon Musk Bild: Reuters
Erstmals in seiner Geschichte erzielt der Elektroautohersteller einen Jahresgewinn. Und hat große Pläne.
Einige der prominentesten amerikanischen Unternehmen haben am Mittwoch nach Börsenschluss ihre Quartalsberichte vorgelegt und dabei ein sehr gemischtes Bild geliefert: Tesla hat zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Jahresgewinn ausgewiesen. Dem Elektroautohersteller kam dabei allerdings sein hochprofitables Nebengeschäft mit dem Verkauf von Emissionspunkten zu Hilfe.

Wirtschaftskorrespondent in New York.
Teslas Ergebnis lag etwas unter den Erwartungen von Analysten, und der Aktienkurs fiel im nachbörslichen Handel zeitweise um vier Prozent. Das ist freilich verschmerzbar, denn der Kurs hat sich in den vergangenen zwölf Monaten fast verachtfacht.
Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 820 Milliarden Dollar ist Tesla heute bei weitem der am höchsten bewertete Autohersteller der Welt. Dieser Anstieg hat sich auch für den Vorstandsvorsitzenden Elon Musk bezahlt gemacht. Im „Bloomberg Billionaires Index“ hat er kürzlich Jeff Bezos, den Vorstandschef des Online-Händlers Amazon.com, als reichsten Menschen der Welt abgelöst. Sein Vermögen wird derzeit auf 210 Milliarden Dollar geschätzt.
Tesla-Werk in Grünheide soll in Betrieb gehen
Tesla meldete für das Schlussquartal einen Nettogewinn von 270 Millionen Dollar, im Gesamtjahr waren es 721 Millionen Dollar. Es war das sechste profitable Quartal in Folge. Mit den lukrativen Emissionspunkten nahm Tesla im vierten Quartal 401 Millionen und im ganzen Jahr fast 1,6 Milliarden Dollar ein, also Summen, die über den Nettogewinnen liegen.
Tesla bekommt diese Emissionspunkte von Regierungen für die Produktion von Elektroautos und kann sie an andere Hersteller weiterverkaufen, denen dies hilft, gesetzliche Emissionsvorgaben zu erfüllen. Es ist aber zu erwarten, dass diese Umsatzquelle in der Zukunft versiegt, je mehr die Konkurrenz selbst Elektroautos herausbringt. Tesla kann sich somit immer weniger darauf verlassen, damit sein Ergebnis aufzuhellen.
Freilich hatte Tesla auch in seinem eigentlichen Autogeschäft gute Nachrichten. Das Unternehmen hat sein Ziel erreicht, im abgelaufenen Jahr 500.000 Fahrzeuge auszuliefern. Das ist insofern beachtlich, weil Tesla in der Vergangenheit die vom Vorstandsvorsitzenden Elon Musk ausgegebenen Ziele regelmäßig verfehlt hat.
Für das neue Jahr nimmt sich Tesla nun vor, die Zahl der Auslieferungen um mehr als 50 Prozent zu steigern, also auf mehr als 750.000 Autos. Dabei soll eine Ausweitung der Kapazität im 2019 eröffneten Werk in Schanghai helfen, außerdem soll in diesem Jahr die Produktionsstätte im brandenburgischen Grünheide in Betrieb genommen werden. Zudem soll im texanischen Austin ein zweiter Fertigungsstandort auf dem amerikanischen Heimatmarkt hinzukommen. Im Quartalsbericht heißt es, der Bau des deutschen Werks verlaufe nach Plan, und es sei damit begonnen worden, Maschinen in die Hallen zu bringen. Noch in diesem Jahr will Tesla außerdem mit der Auslieferung seines „Semi“-Lastwagens beginnen.
Umsatzsprung bei Facebook
Tesla meldete für das Schlussquartal einen Nettogewinn von 270 Millionen Dollar, im Gesamtjahr waren es 721 Millionen Dollar. Es war das sechste profitable Quartal in Folge. Dies relativiert sich aber insofern, als das Unternehmen im abgelaufenen Jahr fast 1,6 Milliarden Dollar mit Emissionspunkten eingenommen hat, die es von Regierungen für die Produktion von Elektroautos bekommt und an andere Hersteller weiterverkaufen kann. Dieses Nebengeschäft ist hochprofitabel, dürfte sich also entsprechend im Gewinn niederschlagen. Teslas Gewinn je Aktie von 80 Cent war um 21 Cent niedriger als erwartet.
Facebook meldete für das jüngste Quartal einen Umsatzsprung von 33 Prozent auf 28,1 Milliarden Dollar, Analysten hatten mit 26,4 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn stieg um 53 Prozent auf 11,2 Milliarden Dollar. Facebook sprach allerdings von „erheblicher Unsicherheit“ mit Blick auf das neue Jahr, unter anderem wegen möglicher zusätzlicher Regulierungen.
Apple baute seinen Umsatz um 21 Prozent auf 111,4 Milliarden Dollar aus, die Prognose von Analysten hatte bei 103,3 Milliarden Dollar gelegen. Der Nettogewinn betrug 28,8 Milliarden Dollar.