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Premier-League-Klub : Kauft Qatar Manchester United für einen Rekordpreis?

Der bisherige Bayern-Spieler Marcel Sabitzer spielt jetzt für Manchester United. Bild: dpa

Manchester United könnte der mit Abstand teuerste Fußballklub der Welt werden. Es gibt Gerüchte über ein Kaufangebot aus Qatar. Doch für die Investorengruppe könnten sich mehrere Probleme auftun.

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          Der Aktienkurs des Fußballklubs Manchester United (Man Utd) hat nach Mediengerüchten über ein Kaufangebot aus Qatar einen kräftigen Sprung gemacht. Der Kurs des an der New Yorker Börse gehandelten Papiers stieg am Mittwoch bis zum Handelsschluss um fast 11 Prozent auf gut 23 Dollar. Zuvor hatten englische Sportmedien gemeldet, dass eine qatarische Investmentgruppe für den Premier-League-Rekordmeister bieten wolle. Der Börsenwert des Klubs kletterte auf 3,5 Milliarden Dollar.

          Philip Plickert
          Wirtschaftskorrespondent mit Sitz in London.

          Die in Manchester nicht allzu beliebte amerikanische Eigentümerfamilie Glazer, die Man Utd 2005 erworben hatte, signa­lisierte vor drei Monaten ihre Verkaufs­absicht. Eine Preisvorstellung nannte sie öffentlich nicht, aber laut Medienberichten sollen die Ko-Vorsitzenden Avram und Joel Glazer für den Klub zwischen 6 und 8 Milliarden Dollar erwarten. Man Utd wä­re so mit Abstand der teuerste Fußballklub der Welt. Die Eigentümer rechtfertigen den Wert mit dem Marketingpotential bei Millionen Fans weltweit.

          Die Preisvorstellung der Glazers liegt bei fast dem Doppelten der 4,25 Milliarden Pfund, die der erzwungene Verkauf von Chelsea F.C. durch den sanktionierten russischen Oligarchen Roman Abramowitsch vergangenes Jahr inklusive der In­vestitionszusagen der neuen Eigner er­brachte. Vor achtzehn Jahren zahlten die Glazers knapp 800 Millionen Dollar für die Mehrheit am Klub. Von einem Käufer wird erwartet, dass er auch das in die Jahre gekommene Stadion Old Trafford mit 74.000 Sitzen modernisiert.

          Probleme für die Investorengruppe

          Als Interessent für Manchester United hat sich der englische Chemieunternehmer Jim Ratcliffe gemeldet. Der Milliardär, einer der reichsten Männer Großbritanniens, ist Fan des Vereins. Zudem sollen sich mehrere Investorenkonsortien aus Amerika und Asien für den Klub interessieren. Laut einem Bericht der „Daily Mail“ scheint nun aber besonders eine Gruppe aus Qatar konkrete Anstalten für ein Gebot zu machen, die Manchester Utd als „Kronjuwel des Fußballs“ be­trach­te­t. Die Gebote werden in den nächsten Ta­gen von der amerikanischen In­vest­ment­bank Raine Group gesammelt, die auch schon den Chelsea-Verkauf begleitet hatte.

          Der Herrscher von Qatar, Scheich Ta­mim bin Hamad Al Thani, soll ein großer Fan von Manchester United sein. Für die qatarische Investorengruppe könnten sich mehrere Probleme auftun, nicht nur wegen möglicher Widerstände der Fans wegen der Menschenrechtslage in Qatar. Laut den Regeln der Fußballverbände darf eine Investorengruppe nicht mehr als einen Klub im selben Wettbewerb besitzen; das könnte ein Problem werden, da die Qatar Sports Investments schon Paris Saint-Germain (PSG) kontrolliert und PSG in der Champions League auf Man Utd treffen kann. Qatar Sports Investment scheint gegenwärtig auch an einem Kauf von Liverpool interessiert zu sein.

          Reiche arabische Investoren haben schon mehrere prominente Fußballklubs in Großbritannien übernommen. So ist Manchester City im Besitz der Herrscherfamilie des Golfemirats Abu Dhabi. Saudi Arabiens Staatsfonds PIF hatte vor an­derthalb Jahren erst Newcastle United erworben.

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