Postchef Appel wehrt sich gegen Datenschutz-Vorwürfe
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Postchef Appel sieht keine Datenschutz-Versäumnisse in seinem Unternehmen. Bild: EPA
Ein Rechtsprofessor wirft der Post schwere Versäumnisse in Sachen Datenschutz vor. Post-Chef Frank Appel verteidigt sich: „Das ist doch Unfug.“ Ein Konkurrent meint, die Post setze das Briefgeheimnis aufs Spiel.
Es sind harte Vorwürfe, über die die F.A.Z. berichtet hatte: Die Deutsche Post verletzt einem Gutachten zufolge möglicherweise das Briefgeheimnis durch digitale Kopien von Geschäftsbriefen, die sie sich seit Jahresbeginn von Versicherungen, Telefonunternehmen und anderen Großversendern ohne Wissen und Zustimmung der Empfänger auf ihre Rechner schicken lässt.
Der Vorstandsvorsitzende Frank Appel wehrt sich. „Ich kann hier kein Problem erkennen“, sagte er im Gespräch mit der F.A.Z. in Singapur. „Worüber wir hier sprechen, ist doch schon lange Praxis. Seit Jahren drucken wir Briefe in unseren Druck- und Scanzentren für Kunden aus und kuvertieren sie.“ Verwundert zeigte sich Appel, dass der Bonner Rechtsprofessor Christian Koenig den Umgang mit den von den Versendern eingelieferten digitalen Kopien sogar als „Darknet der Post“ bezeichnet. „Das ist doch Unfug“, meinte der Vorstandschef. Er verwies darauf, dass der Bonner Konzern beispielsweise die Eingangspost für die Bundesanstalt für Arbeit elektronisch bearbeite, also mit hochsensiblen Einkommensdaten umgehe. „So etwas ist für uns Alltagsgeschäft“, sagte Appel. „Unsere Mitarbeiter sind darin geschult, den Gesetzen Folge zu leisten. Sowohl das Post- wie das Fernmeldegeheimnis gilt es für uns immer zu beachten, und wir tun das schon immer und auf allen Ebenen. Insofern bietet die elektronische Post keine neue Hürde für uns – wir arbeiten mit Standards, die schon lange gelten.“
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