Wie Gentherapien Leben retten sollen
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Novartis arbeitet an einer neuen Therapieform, der Chimären-Antigenrezeptor-Therapie (CART) Bild: ZB
Jahrzehntelang bestand Krebstherapie aus Chirurgie, Chemo- und Strahlentherapie. Jetzt arbeiten Pharmakonzerne wie Novartis an bahnbrechenden Gentherapien.
Sie war erst fünf Jahre alt. Und ihr drohte der Tod. Emily Whitehouse war an akuter lymphoblastischer Leukämie erkrankt. Alle gängigen Behandlungsmethoden versagten. Im Februar 2012, wagten ihre Eltern ein Experiment. Sie ließen sich auf eine revolutionäre, damals noch kaum erprobte Behandlungsmethode ein. Aus Emilys Blut wurden sogenannte T-Zellen herausgefiltert und hernach im Labor gentechnisch „scharf gemacht“, indem sie mit einem chimären Antigen-Rezeptor (CAR) ausgestattet wurden. Die derlei bewaffneten und injizierten Immunzellen erkannten und vernichteten die Tumorzellen. Das amerikanische Mädchen hat überlebt und ist bis heute frei von Krebs.

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Funktioniert hat dieses Verfahren nicht nur bei Emily Whitehouse. In einer Studie in Zusammenarbeit mit der Universität Pennsylvania schlug die Therapie in 83 Prozent der Fälle an, weshalb die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA die Therapie im August 2017 zum Markt zuließ. Das dahinter stehende Medikament trägt den Namen Kymriah und wird von Novartis verkauft. Das Schweizer Unternehmen ist mit einem Umsatz von 49 Milliarden Dollar der größte Pharmakonzern der Welt. Krebsmedikamente gehören zum Kern eines Portfolios innovativer Arzneien, unter denen Kymriah zu den großen Hoffnungsträgern zählt – sowohl mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung von Novartis als auch auf die Überlebenschancen krebskranker Menschen.
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